Rätselhaftes Massensterben Tausende Vögel an niederländischer Nordseeküste angeschwemmt

Wageningen · In den vergangenen Wochen sind mehrere tausend Trottellummen an der Nordseeküste der Niederlande gefunden worden. Forscher untersuchen nun das rätselhafte Phänomen.

Das sei sehr ungewöhnlich, sagte ein Sprecher der Universität Wageningen am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist in Jahren nicht mehr vorgekommen.“

Nach ersten Untersuchungen hatten die Vögel schwere Magen- und Darmschäden. Die Universität machte keine genauen Angaben zur Zahl der betroffenen Vögel. Niederländische Medien berichteten von 20 000 toten Tieren. Unklar ist nach Angaben des Sprechers noch, ob es einen Zusammenhang zu der Havarie des Containerschiffes „MSC Zoe“ gebe.

Anfang Januar waren mindestens 345 Container von dem Schiff in die Nordsee gelangt. Tonnenweise Frachtgut und Plastikmüll wurden an den Küsten und auf Inseln im Norden des Landes und bei Borkum angespült.

Noch immer werden nach Angaben der Universität täglich tote, sterbende oder geschwächte Vögel gefunden. Forscher würden nun untersuchen, woran die Tiere verendet seien. Bislang ist nur die eine Sorte der Alkenvögel betroffen. Erste Ergebnisse werden Anfang März erwartet.

Die ersten toten Seevögel waren zunächst auf den Wattenmeerinseln gefunden worden, inzwischen an der gesamten niederländischen Küste. Ungewöhnlich ist nach Angaben der Universität, dass weder im benachbarten Deutschland noch in Belgien Seevögel betroffen seien.

(hebu/dpa)
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