Es wird milder Nach dem Eis kommt jetzt der Schnee

Düsseldorf · Die extreme Kälteperiode ist nach Einschätzung der Meteorologen in Deutschland zu Ende. Stattdessen fällt am Montagmorgen Schnee. Es droht überfrierende Nässe. Teile von Düsseldorf liegen schon unter einer weißen Decke. Größere Unfälle gab es noch nicht. Aber auf den Autobahnen brauchen die Pendler viel Geduld.

Schnee und Eis: die Rechte der gestrandeten Fluggäste
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Schnee und Eis: die Rechte der gestrandeten Fluggäste

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Foto: AP, AP

Ab Montag wird es mit Temperaturen um null Grad zwar wärmer. Doch es droht Glatteis: Nach NRW kommen Schnee und Regen. Am Niederrhein ist auf den Straßen mit überfrierender Nässe zu rechnen. "Der Boden ist bis zu einer Tiefe von 50 Zentimetern gefroren. Der Regen gefriert sofort", sagt Cornelia Urban, Meteorologin beim Deutschen Wetterdienst in Essen.

Am Montagmorgen ereigneten sich noch keine größeren Unfälle. Wie die Polizei auf Anfrage unserer Redaktion bestätigte, wird es auf den Autobahnen aber sehr voll. Nach halb acht staute sich der Verkehr in NRW auf mehr als 170 Kilometer. Besonders viel Geduld brauchen Autofahrer auf der A40 Dortmund Richtung Duisburg. Zwischen Gelsenkirchen-Süd und Kreuz Kaiserberg stockt der Verkehr auf einer Länge von über 15 Kilometer.

Eine Million auf der Außenalster

Eispartys und Winterzauber: Auf zahlreichen Seen in Deutschland haben die Menschen die schönen Seiten des Eiswinters genossen. Die größten Feiern stiegen auf der Hamburger Außenalster, dem Maschsee in Hannover und auf dem Steinhuder Meer. Auf der zugefrorenen Außenalster zählte die Polizei rund eine Million Besucher.

Am Ufer des Binnengewässers lockten Glühwein-Stände und eine mobile Sauna. Beim menschlichen Curling durften sich die Besucher in Autoreifen über die Eisfläche schubsen lassen. Knochenbrüche blieben nicht aus, schließlich waren zu Spitzenzeiten etwa 80 000 Menschen gleichzeitig auf dem Eis — viele von ihnen mit Kufen unter den Füßen.

In Niedersachsen tummelten sich auf dem Steinhuder Meer, dem Maschsee in Hannover und dem Zwischenahner Meer hunderttausende Schlittschuhläufer und Spaziergänger. Allein auf dem Maschsee genossen nach Auskunft eines Stadtsprechers am Samstag und Sonntag rund 150.000 Besucher den eisigen Winter.

In den Niederlanden waren am Samstag mehr als eine Million der 16 Millionen Niederländer auf dem Eis. Obwohl die 200 Kilometer lange "Elfstedentocht" (Elf-Städte-Tour) nicht stattfinden konnte, zählten die Organisatoren alleine in Den Haag bei der "Westland-Tocht" 70.000 Besucher.

Ausnahmezustandin Montenegro

Schneestürme tobten auf dem Balkan und in Italien: Die Behörden des Adriastaates Montenegro riefen am Samstag den Ausnahmezustand aus. Mehrere Tausend Menschen waren in vielen Dörfern von der Außenwelt abgeschnitten.

Mindestens sieben Menschen wurden im Kosovo von einer Lawine getötet. Die Schneemassen hatten am Samstag in dem Dorf Restelica südlich der Stadt Prizren ein Haus mit elf Menschen verschüttet, wie Medien in Pristina berichteten. Ein Mädchen sei aus den Schneemassen gerettet worden.

In der bosnischen Hauptstadt Sarajevo stürzte das Dach der "Skenderija"-Olympiahalle unter den Schneemassen ein. In Serbien waren 50.000 Menschen eingeschneit, teilte der Leiter des Notfallstabes, Predrag Maric, in Belgrad mit. Um Strom zu sparen, bestimmte die serbische Regierung die kommende Woche als arbeitsfrei.

Auch im Osten und Nordosten Italiens tobten schwere Schneestürme mit Windgeschwindigkeiten bis zu 130 Kilometern pro Stunde. Der Flughafen von Ancona musste am Samstag zeitweise geschlossen werden, wie die Nachrichtenagentur ANSA berichtete. Auch die Flughäfen von Rimini und Forli in der Region Emilia-Romagna wurden zeitweise geschlossen. Auch auf den Kanälen in Nordrhein-Westfalen war der Betrieb beinahe komplett lahmgelegt.

(RP/csr/csi/chk)
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