Visite in Freiburg Papstbesuch doppelt so teuer wie geplant

Freiburg · Der Besuch von Papst Benedikt XVI. in Freiburg Ende September 2011 kommt die katholische Kirche teuer zu stehen. Die zwei Tage dauernde Papstvisite war doppelt so teuer wie geplant, wie das Erzbistum am Samstag in Freiburg mitteilte.

Der Papstbesuch 2011 in zehn Bildern
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Der Freiburger Papstbesuch im September 2011 hat das Erzbistum 23,3 Millionen Euro gekostet. Demgegenüber standen 1,4 Millionen Euro Einnahmen, etwa durch Merchandising wie den Verkauf der "Papstbänke" des Abschlussgottesdienstes. Damit verbleiben Nettokosten in Höhe von 21,9 Millionen Euro, mehr als doppelt so viel wie zunächst veranschlagt. Ein kirchlicher Haushaltsentwurf im Jahr 2010 war von Kosten in Höhe von 9,6 Millionen Euro ausgegangen.

Als Hauptgrund für die gestiegenen Kosten verwies Domkapitular Peter Birkhofer am Samstag vor Journalisten in Freiburg vor allem auf "sehr hohe Sicherheitsauflagen" für den Papstbesuch, besonders nach dem Love-Parade-Unglück von Duisburg. Die Sicherheit für alle Pilger habe stets oberste Priorität besessen, so Birkhofer, der den Papstbesuch für das Bistum Freiburg koordinierte.

Zum Papstbesuch am 24. und 25. September 2011 waren etwa 150.000 Menschen nach Freiburg gekommen. Die größten Veranstaltungen waren die Papamobilfahrt durch die Altstadt mit anschließender Begrüßungszeremonie auf dem Münsterplatz, eine Jugendgebetsfeier mit 30.000 Teilnehmern sowie der Abschlussgottesdienst mit 100.000 Pilgern.

Angesichts des gelungenen "Fest des Glaubens" mit 150.000 Pilgern hätten sich die Ausgaben mehr als gelohnt und seien auch "verhältnismäßig" gewesen, sagte Birkhofer: "Umgerechnet liegen sie bei 11 Euro pro Katholik des Erzbistums oder 130 Euro pro Gottesdienstteilnehmer."

Teure Infrastruktur

Der größte Teil der Ausgaben entfiel nach Angaben der Kirche mit 10,9 Millionen Euro auf den Bereich von Bau, Technik und Infrastruktur. So war auf der grünen Wiese des Freiburger Flugplatzgeländes ein aufwendig gestaltetes Gottesdienstgelände entstanden. Allein Planung und Bau der Altarbühne kosteten mehr als eine Million Euro. Nach dem Gottesdienst wurde das Gesamtgelände renaturiert.

4,1 Millionen Euro wandte das Erzbistum für Planung und Umsetzung seines Sicherheitskonzepts auf, beispielsweise für Ordnungsdienste, Absperrungen und Besucherlenkung. Birkhofer betonte, die Sicherheit für alle Pilger habe stets oberste Priorität besessen.

Hinzu kamen Ausgaben für die Betreuungsdienste von Maltesern und Feuerwehr, für das Verkehrssystem mit dem Einrichten von Sperrzonen, Großparkplätzen oder Shuttle-Bussen sowie Kosten für ein eigens eingerichtetes Pressezentrum, für Liturgie und Planung der Großveranstaltung.

Birkhofer sagte, die entstandenen Mehrkosten könnten aufgrund einer guten kirchlichen Finanzentwicklung und durch gestiegene Kirchensteuereinnahmen vom Bistum geschultert werden: "Ich bin sehr froh, dass wir an keiner anderen Ecke des Haushalts für die Finanzierung des Papstbesuchs Kürzungen vornehmen müssen."

(KNA/dpa)
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