Aachener Friedenspreis Kritik an Preisträger wegen antisemitischer Äußerungen

Aachen · Gegen den Preisträger des Aachener Friedenspreises, der ukrainische Journalist Ruslan Kotsaba, ist Kritik laut geworben. In einem Video von 2011 macht er antisemitische Äußerungen. Grünen-Politiker Volker Beck forderte die Aberkennung des Preises.

 Volker Beck (Grüne) kritisiert, dass der urkainische Journalist Ruslan Kotsaba den Aachener Friedenspreis bekommen soll.

Volker Beck (Grüne) kritisiert, dass der urkainische Journalist Ruslan Kotsaba den Aachener Friedenspreis bekommen soll.

Foto: Angelika Kohlmeier

Der designierte Aachener Friedenspreisträger Ruslan Kotsaba ist wegen antisemitischer Äußerungen in die Kritik geraten. Der Vorstand des Aachener Friedenspreisvereins sprach sich gegen eine Preisverleihung an den Ukrainer aus, wie eine Sprecherin am Freitag in Aachen mitteilte.Der entsprechende Vorstandsbeschluss muss jedoch von einer Mitgliederversammlung des Vereins bestätigt werden, die für den 14. Juni geplant ist

Am Mittwoch hatte der Verein angekündigt, dass Kotsaba in diesem Jahr den internationalen Preis – es gibt auch noch einen nationalen – erhalten solle. Der Journalist engagiere sich für eine friedliche Lösung des Ukraine-Konflikts.

Mittlerweile ist jedoch ein Video aufgetaucht, auf dem Kotsaba den Juden eine Mitschuld am Holocaust geben soll, weil sie Nazismus und Kommunismus in die Welt gebracht hätten. Der Grünen-Politiker Volker Beck fordert deshalb die Aberkennung des Preises. „Kein Preis für #Antisemitismus Keinen Frieden mit Antisemiten“, twitterte er.

Andrej Hunko, Bundestagsabgeordneter der Linken, der Kotsaba mit vorgeschlagen hatte, teilte auf seiner Website mit, er habe von den Äußerungen nichts gewusst. Er veröffentlichte auch eine Stellungnahme Kotsabas: „Die Übersetzung des Videos ist korrekt und ich habe diese Aussagen 2011 gemacht“, räumt der Journalist demnach dort ein. „Zwar sind die Aussagen dadurch aus dem Kontext gerissen, dass der Rest meines Beitrages entfernt wurde. Das macht sie aber nicht richtig. Ich habe deshalb bereits vor mehreren Jahren die Stelle aus dem Video entfernt. Auch wenn sie eine für die Westukraine typische Sicht darstellt, ist sie falsch.“ Er bedaure heute, die Aussage getätigt zu haben, und bitte diejenigen, die sich dadurch verletzt fühlten, um Verzeihung.

(lhen/dpa)
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