Neue Auswertung des BKA Zahl erfasster Gewalttaten durch Partner und Ex-Partner steigt

Berlin · Immer mehr Gewalttaten in Partnerschaften oder von Ex-Partnern werden in Deutschland gemeldet. Das zeigt eine Auswertung des Bundeskriminalamts. Ob das auch bedeutet, dass die Anzahl von Gewalttaten tatsächlich angestiegen ist, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen.

 In Deutschland wurden wieder mehr Gewalttaten von Ex-Partnern oder in der Partnerschaft gemeldet

In Deutschland wurden wieder mehr Gewalttaten von Ex-Partnern oder in der Partnerschaft gemeldet

Foto: dpa/Jan-Philipp Strobel

Die Zahl der gemeldeten Gewalttaten in Partnerschaften oder von Ex-Partnern ist in Deutschland erneut gestiegen. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) stellte am Dienstag in Berlin eine Auswertung des Bundeskriminalamts (BKA) für 2019 vor. Demnach gab es fast 141 792 Fälle, rund 0,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Damit setzt sich der Trend der vergangenen Jahre fort. Rückschlüsse auf einen Anstieg der Gewalttaten lassen sich aber nur bedingt ziehen, weil die Dunkelziffer hoch ist und mehr bekannte Fälle auch bedeuten können, dass mehr Betroffene zur Polizei gehen.

Zu 81 Prozent waren Frauen betroffen. Gut die Hälfte der Opfer lebte den Angaben zufolge zum Tatzeitpunkt mit dem Täter in einem Haushalt. Es sei „sehr wahrscheinlich“, dass die Corona-Pandemie die Lage noch einmal verschärft habe, sagte Giffey - Zahlen für das laufende Jahr sind aber noch nicht Teil des Statistik. Man müsse davon ausgehen, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt als die Zahl der Fälle, von denen die Polizei wisse.

Es geht um Delikte wie Mord und Totschlag, Körperverletzung, Vergewaltigung, sexueller Nötigung, Bedrohung und Stalking oder Freiheitsberaubung. Gewalt mitten in der Gesellschaft gehe alle an, sagte BKA-Chef Holger Münch. Seit 2015 gebe es einen kontinuierlichen Trend steigender Zahlen.

(sed/dpa)
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