Festnahmen und durchsuchte Wohnungen Bundesweite Razzia gegen islamistische Terrorgruppe

Karlsruhe · Mit drei Festnahmen und einer bundesweiten Durchsuchungsaktion sind Sicherheitsbehörden gegen mutmaßliche Mitglieder einer Terrorgruppe, die in Syrien aktiv ist, und deren Unterstützerszene vorgegangen.

 Die Polizei schlug am Montag in mehreren Bundeländern zu.

Die Polizei schlug am Montag in mehreren Bundeländern zu.

Foto: Bundespolizei

Bei dem bundesweiten Einsatz gegen mutmaßliche Mitglieder einer in Syrien aktiven Terrorgruppe hat es am Montag drei Festnahmen gegeben. Wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte, hatten sich zwei der drei Festgenommenen in Syrien der ausländischen Vereinigung "Islamischer Staat im Irak und Großsyrien" angeschlossen. In Bonn wurde zudem eine 27-jährige Deutsch-Polin festgenommen, die den IStIGS mit knapp 4800 Euro finanziell unterstützt haben soll. In Berlin und Frankfurt am Main wurden ein 35-jähriger Deutscher und ein 26-jähriger Türke festgenommen. Beide sollen sich im vergangenen Jahr in Syrien der Organisation "Islamischer Staat Irak und Großsyrien" (IStIGS) angeschlossen haben, die die Bundesanwaltschaft als ausländische Terrorgruppe einstuft.

Bei der Razzia waren mehr als 100 Beamte der GSG 9, des Bundeskriminalamts und mehrerer Landespolizeibehörden im Einsatz. Die Sicherheitskräfte durchsuchten insgesamt zehn Wohnungen in Berlin, Bonn und Frankfurt am Main, darunter auch Wohnungen fünf weiterer Beschuldigter. In Berlin nahmen Beamte den 35 Jahre alten deutschen Staatsangehörigen Fatih K. fest. Er soll sich von Juli bis September 2013 an Kämpfen paramilitärischer Einheiten im syrischen Bürgerkrieg beteiligt sowie Propagandamaterial hergestellt haben. Er soll auch noch der Terrorgruppe "Junud Al-Sham" angehört haben.

In Frankfurt wurde ein 26-jähriger Türke festgenommen, der sich in Syrien der Gruppe "Islamischer Staat im Irak und Großsyrien" angeschlossen haben soll. Nach seiner Rückkehr im Januar nach Deutschland soll er versucht haben, Geld und Sachmittel für die Vereinigung zu beschaffen. Die Frau mit deutscher und polnischer Staatsangehörigkeit wurde in Bonn verhaftet. Sie soll das Terrornetzwerk durch vier Zahlungen von insgesamt etwa 4 800 Euro unterstützt haben.

Generalbundesanwalt Harald Range erklärte zu dem Einsatz: "Die heutigen Maßnahmen zeigen, dass gewaltsame Konflikte wie der in Syrien sich unmittelbar auf uns in Deutschland auswirken." Er verwies auf "mögliche Gefahren, die von radikalisierten Rückkehrern aus Syrien für die Bevölkerung in Deutschland ausgehen können". Alle drei Verdächtigen sollten noch am Montag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden.

(AFP)
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