Zwischen März und August Seit Pandemie weniger Fälle häuslicher Gewalt in NRW erfasst

Düsseldorf · Zwischen März und August sind in NRW deutlich weniger Fälle häuslicher Gewalt gemeldet worden als in den Jahren davor. Das heißt aber nicht, dass es auch weniger Fälle gegeben hat.

 Ein Mann und eine Frau stehen hinter einem zerbrochenen Teller in einer Küche (gestellte Szene).

Ein Mann und eine Frau stehen hinter einem zerbrochenen Teller in einer Küche (gestellte Szene).

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die Zahl gemeldeter Fälle häuslicher Gewalt ist seit der Corona-Pandemie in Nordrhein-Westfalen nach wie vor deutlich geringer als in den Jahren zuvor. Zwischen 1. März und 23. August seien rund 15.500 Meldungen registriert worden, teilte das NRW-Innenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Das seien 17,6 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, als rund 18.900 Fälle gemeldet worden waren. Im Jahr davor waren es in jenen Monaten 19.100.

„Frauen können sich schlecht melden, wenn der Herr zuhause ist“, sagte Ute Speier-Lemm, Vorstand des Dachverbands der autonomen Frauenberatungsstellen in NRW. „Sie haben zuhause gesessen und ausgehalten.“ Zudem habe vielen Frauen auch das soziale Umfeld gefehlt, das sie ermuntert hätte, Anzeige zu erstatten. Der Zulauf in den Beratungsstellen steige mittlerweile aber wieder.

Hilfsangebote seien zwischen April und Juni seltener in Anspruch genommen worden als im selben Zeitraum des vergangenen Jahres, hatte die Landesregierung bereits vor einigen Wochen mitgeteilt.

(chal/dpa)
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