Zeitlich befristete Maßnahme Bayern führt Maskenpflicht im Unterricht ein

Zum Schulstart in Bayern gilt ab Dienstag zunächst für zwei Wochen eine Maskenpflicht für alle Schüler im Unterricht. Grundschüler und Lehrer sind davon ausgenommen. Die Pflicht soll regional verlängert werden können.

 Michael Piazolo (l, Freie Wähler), Staatsminister für Unterricht und Kultus, und Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, bei der Pressekonferenz zum  Bildungsgipfel.

Michael Piazolo (l, Freie Wähler), Staatsminister für Unterricht und Kultus, und Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, bei der Pressekonferenz zum Bildungsgipfel.

Foto: dpa/Peter Kneffel

Dies teilte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag nach Beratungen mit Eltern-, Lehrer- und Schülervertretern mit. Von der Maskenpflicht als „Sicherheitspuffer“ im Unterricht seien einzig Grundschüler und auch Lehrer ausgenommen. Nach dem Schuljahresauftakt gelte die Pflicht weiter nur in den Kommunen, bei denen die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz den Signalwert von 35 übersteigt. Derzeit fallen etwa München und Rosenheim darunter.

Die Maskenpflicht zum Auftakt des Schuljahres ist Teil des Hygienekonzeptes, mit dem der Regelbetrieb an den Schulen auch in der Pandemie aufrecht erhalten werden soll. Dazu gehört, dass zur Minimierung der Ansteckungsrisiken zudem in den Gebäuden und überall dort, wo kein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann, eine Pflicht zum Tragen des Mund-Nase-Schutzes gibt.

Sollte in einer Region auch nach den neun Tagen hohe Fallzahlen geben, kann die Maskenpflicht im Unterricht auch regional begrenzt verlängert werden oder neu verhängt werden. Ziel sei es, den Regelunterricht auch in der Krise bestmöglich aufrecht zu erhalten. „Wir wollen wieder Schule haben in Bayern“, sagte Söder.

Formell wird Bayern sein Schulkonzept in der Kabinettssitzung am Dienstag beschließen. Da an dem Bildungsgipfel in der Staatskanzlei auch Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) teilgenommen hatte, ist die Zustimmung in der Koalition sicher.

Der Freistaat geht damit im Kampf gegen das Corona-Infektionen einen ähnlichen Weg wie Nordrhein-Westfalen. Auch hier hatte nach den Ferien für sogar 14 Tage eine Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen gegolten. Nachdem im bevölkerungsreichsten Bundesland die Fallzahlen entgegen dem Bundestrend jüngst rückläufig waren, endete die Maskenpflicht im Unterricht an diesem Montag.

In Bayern gilt bisher wegen der Pandemie generell eine zeitlich nicht befristete Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und an allen Orten, an denen der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann. Verstöße werden mit 250 Euro und im Wiederholungsfall mit 500 Euro geahndet. Der Freistaat setzt zur Prävention der Infektion neben Masken auch auf eine umfangreiche Teststrategie. Durch frühzeitige Befunde sollen ausdrücklich auch Mitarbeiter an Schulen, Schüler und ihre Familien vor einer unbemerkten Ansteckung mit dem Virus schützen.

(ahar/dpa/AFP)
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