Engpass nach Corona-Ausbruch in NRW Sondersitzung im Landtag zu „Schweine-Stau“ nach Schlachthof-Pause
Düsseldorf · In einer außerordentlichen Sitzung des Landwirtschaftsausschusses will die SPD-Opposition Antworten von der Landesregierung, was nun mit den Tieren geschehen solle. Das Tierwohl Tausender Schweine würde durch die zunehmende Enge weiter eingeschränkt.
Der „Schweine-Stau“ in den Mastbetrieben nach coronabedingten Schließungen von Schlachthöfen beschäftigt am Freitag den nordrhein-westfälischen Landtag. In einer Sondersitzung des Landwirtschaftsausschusses will die SPD-Opposition Antworten von der Landesregierung, was nun mit den Tieren geschehen solle. Die Landtagsverwaltung bestätigte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf am Montag den außerordentlichen Termin.
Die zunehmende Enge in den Ställen führe dazu, dass das Tierwohl Tausender Schweine immer stärker eingeschränkt werde, hatte die SPD in der vergangenen Woche ihren Antrag begründet. „Die Landwirte haben Klarheit und Antworten verdient, wie es in den kommenden Wochen weiter gehen soll“, forderte der umweltpolitische Sprecher der Fraktion, André Stinka.
Der Engpass spitzt sich zu seit am 20. Juni am Hauptsitz des Branchen-Riesen Tönnies im ostwestfälischen Rheda-Wiedenbrück der Schlachtbetrieb nach massenhaften Corona-Infektionen Beschäftiger stillgelegt worden war.
Der Landtag unterbricht damit bereits zum dritten Mal die erst vor kurzem eingeläutete parlamentarische Sommerpause für eine Ausschuss-Sondersitzung. Erst am vergangenen Freitag war der Finanzausschuss - ebenfalls auf Antrag der SPD - zusammengetreten. Auf der Tagesordnung standen unter anderem eine Landesbürgschaft für den Fußballbundesligisten Schalke 04 sowie die umstrittene Jahresbilanz 2018 des landeseigenen Casino-Betreibers Westspiel. Ende Juni hatten schon drei Landtagsausschüsse zum Missbrauchsfall in Münster getagt.