Nachbarschaftshilfe in der Pandemie NRW-Kliniken erwarten erste Covid-Patienten aus den Niederlanden

Münster · Noch heute Abend oder spätestens morgen Vormittag sollen die ersten niederländischen Covid-Patienten in NRW ankommen. Das Uniklinikum Münster koordiniert die landesweite Hilfe. Ingesamt stellt NRW den Niederlanden 80 Intensivbetten zur Verfügung,

 Die Uniklinik Münster koordiniert die landesweiten Corona-Hilfen.

Die Uniklinik Münster koordiniert die landesweiten Corona-Hilfen.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Kliniken in Nordrhein-Westfalen wollen erneut schwerkranke Covid-19-Patienten aus den Niederlanden aufnehmen. Noch am Freitag oder am Samstag rechne man mit dem oder den ersten Patienten für die Intensivstation der Uniklinik in Münster, sagte eine Sprecherin. Das Klinikum koordiniert die landesweite Hilfe. Es sei noch nicht absehbar, wann genau wie viele Patienten kämen und in welchen Krankenhäusern man sie intensivmedizinisch versorgen werde. „Das hängt stark von der Entwicklung in den Niederlanden ab, wie man die Lage dort in den Griff bekommt.“

Schon im Frühjahr waren 58 schwerkranke Patienten aus dem Nachbarland in NRW behandelt worden. Nun werden die Intensivbetten in den Niederlanden wieder knapp und NRW will erneut helfen. Überall im Land seien zahlreiche Kliniken bereit zur Aufnahme, schilderte die Sprecherin. Ende September habe die niederländische Regierung eine entsprechende Anfrage an das NRW-Gesundheitsministerium gerichtet.

Insgesamt kann NRW seinem westlichen Nachbarn 80 Intensivbetten zur Verfügung stellen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Freitagnachmittag.

In den Niederlanden steigt die Zahl der an Covid-19 Erkrankten deutlich an, mehr als 1500 Patienten werden dort bereits stationär behandelt. Das Land verfügt über sieben Intensivbetten pro 100 000 Einwohner, in Deutschland sind es 34 Betten. Vor den Verlegungen mit Krankenwagen oder Hubschraubern könnten freie Betten in einem eigens entwickelten Portal angezeigt und die jeweils passenden Kliniken zugeordnet werden, hieß es aus Münster.

Bereits 85 Häuser seien in dem System registriert, die im Schnitt ein bis zwei Betten zur Verfügung stellten. In jeder Region würden auch ausreichend Kapazitäten für die dortigen Bürger vorgehalten, betonte das Klinikum.

(th/dpa/rtr)
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