Pandemie-Bekämpfung NRW bleibt bei strengen Kontaktbeschränkungen

Düsseldorf · NRW will weiterhin an der Regelung festhalten, dass sich im öffentlichen Raum nur maximal zehn Personen treffen dürfen – unabhängig von der Infektionslage. Das berichtete Ministerpräsident Armin Laschet in einer Video-Schalte. Im Rest des Bundes gelten weniger strenge Regeln.

 Armin Laschet in einer Videoschalte mit Oberbürgermeistern in NRW.

Armin Laschet in einer Videoschalte mit Oberbürgermeistern in NRW.

Foto: dpa/Mark Hermenau

Nordrhein-Westfalen will in der Corona-Pandemie an seinen strengen Kontakt-Beschränkungen festhalten. Abweichend von gemäßigteren Empfehlungen der jüngsten Bund-Länder-Konferenz sollen sich in NRW weiterhin nur maximal zehn Personen im öffentlichen Raum treffen dürfen - unabhängig von der Infektionslage. Das berichtete NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Freitag in einer Video-Schalte mit Oberbürgermeistern und Landräten, wie die Deutsche Presse-Agentur in Düsseldorf aus Teilnehmerkreisen erfuhr.

Die Bund-Länder-Einigung vom vergangenen Mittwoch sieht eine Beschränkung auf zehn Personen erst vor, wenn die Zahl der Neuinfektionen in einer Kommunen pro 100 000 Einwohner auf 50 oder mehr innerhalb von sieben Tagen steigt. In NRW dürfen sich bei Erreichen dieser Warnstufe schon seit vergangenem Montag nur noch fünf Personen im öffentlichen Raum treffen.

Laschet sagte bei dem Corona-Gipfel mit den Kommunalspitzen den Angaben zufolge: „Wir befinden wir uns in einer sehr ernsten Lage, der wir entschlossen begegnen müssen.“ Die jüngsten Entwicklungen der Corona-Pandemie seien besorgniserregend. Immer mehr Regionen würden zu Risikogebieten. Von den 18 Millionen Einwohnern in NRW lebten bereits 13 Millionen in einer Region mit mindestens 35 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner im Sieben-Tages-Zeitraum.

Das Virus breite sich schnell und stark aus - insbesondere dort, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenlebten, warnte Laschet. „Das Ziel muss sein, dass wir Kontakte wieder deutlich reduzieren.“ Am Nachmittag wollte der Ministerpräsident neue Beschlüsse des Landeskabinetts zum Corona-Krisenmanagement vorstellen.

Nach Angaben des Landeszentrums für Gesundheit wurden am Freitag in NRW im Vergleich zum Vortag 2154 mehr Infizierte gemeldet. Aktuell seien damit 14 400 Menschen in NRW nachweislich infiziert. Auch Bielefeld und Bonn reihten sich inzwischen in die wachsende Kette der Städte und Kreise in NRW ein, die die 50er-Warnstufe überschritten haben.

Seit Beginn der Pandemie im März hat das Robert Koch-Institut in NRW schon über 86 000 von bundesweit rund 349 000 bestätigten Infektionen registriert. Die weitaus meisten Patienten gelten als genesen. Neben zahlreichen Großstädten im Rheinland und in Westfalen gilt inzwischen fast das gesamte Ruhrgebiet als Risikogebiet

(th/dpa)
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