Coronavirus Griechenland verhängt rigorose Ausgangssperre ab diesem Wochenende

Athen · Während in anderen europäischen Ländern verhältnismäßig milde Lockdowns gelten, macht Griechenland ernst: Um das Haus zu verlassen, brauchen Menschen dort für die nächsten drei Wochen eine Genehmigung.

 Eine Frau verfolgt eine TV-Ansprache von Griechenlands Premierminister Mitsotakis, der eine dreiwöchige Ausgangssperre ankündigt.

Eine Frau verfolgt eine TV-Ansprache von Griechenlands Premierminister Mitsotakis, der eine dreiwöchige Ausgangssperre ankündigt.

Foto: dpa/Aristidis Vafeiadakis

In Griechenland gelten ab diesem Wochenende im Kampf gegen die Corona-Pandemie auch tagsüber rigorose Ausgangsbeschränkungen. Die Bürger dürfen ihre Häuser und Wohnungen nur noch verlassen, wenn sie dies über ihr Handy beantragt und per SMS eine Genehmigung erhalten haben, wie Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis am Donnerstag ankündigte. Die Maßnahme gilt drei Wochen lang. Eine nächtliche Ausgangssperre war bereits zuvor für das ganze Land verhängt worden.

Mitsotakis nannte die jetzige Verschärfung des Lockdown eine "schwierige Entscheidung". Angesichts der "gefährlichen" Entwicklung der Infektionszahlen sei die Maßnahme aber notwendig. Die rigorosen Beschränkungen treten am Samstagmorgen um 06.00 Uhr in Kraft. Demnach müssen auch viele Geschäfte geschlossen bleiben. Nur "essenzielle" Läden wie Lebensmittelgeschäfte und Apotheken dürfen offen bleiben.

Anders als beim früheren sechswöchigen Lockdown in Griechenland im Frühjahr bleiben aber die Kindergärten und Grundschulen geöffnet. Der Unterricht für Sekundärschüler findet hingegen nur noch aus der Ferne statt, wie dies bereits für Studenten der Fall ist.

Die Infektionszahlen in Griechenland hatten zuletzt deutlich zugenommen. Am Mittwoch wurden 2646 Neuinfektionen mit dem Coronavirus und 18 neue Todesfälle verzeichnet, was eine sprunghafte Zunahme im Vergleich zur Vorwoche war. Seit Beginn der Pandemie wurden im Land knapp 47.000 Ansteckungs- und rund 670 Todesfälle registriert.

Besonders besorgt sind die griechischen Behörden aber wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Patienten auf den Intensivstationen. Die Zahl dieser Patienten, die an Beatmungsgeräte angeschlossen sind, hat sich seit Anfang Oktober mehr als verdoppelt - am Mittwoch waren dies 169 Kranke.

(peng/AFP)
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