Überbrückungsgeld bei Jobverlust Karliczek will Hilfen für Studierende auf gesamtes Wintersemester ausdehnen

Exklusiv | Berlin · Die Überbrückungshilfen für Studierende sollten bislang nur für den Monat November wieder aufgelegt werden. Die Bundesbildungsministerin schlägt nun deutlich längere Unterstützung vor.

 Anja Karliczek (CDU), Bundesministerin für Bildung und Forschung

Anja Karliczek (CDU), Bundesministerin für Bildung und Forschung

Foto: dpa/Michael Kappeler

Studierende, die wegen der Corona-Pandemie ihren Nebenjob verloren haben, stehen derzeit oft vor finanziellen Problemen. Ein bislang für den November wieder aufgelegtes Überbrückungsgeld will Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) nun auf das gesamte Wintersemester ausweiten. „Wir lassen die Studierenden in dieser Pandemie nicht allein“, sagte Karliczek unserer Redaktion. „Wir sind uns mit dem Deutschen Studentenwerk einig, dass wir die bewährte Überbrückungshilfe für Studierende in pandemiebedingten Notlagen im November wiederaufleben lassen“, so die Ministerin. Sie fügte hinzu: „Ich kann mir vorstellen, dass die Überbrückungshilfe aber auch darüber hinaus bis zum Ende des Wintersemesters weiterläuft.“

Die Überbrückungshilfe war bereits im Juni, Juli, August und September gezahlt worden. Aktuell gibt es IT-Probleme mit der Antragstellung für die Hilfen im November. Aus dem Bundesbildungsministerium hieß es nun, dass voraussichtlich Mitte November 2020 eine erneute Antragstellung möglich sein soll. Zuletzt hatte es Kritik gegeben, dass Studierende wegen dieser Verwaltungsprobleme in existenzielle Not geraten könnten. Nach Gesprächen zwischen dem Ministerium und dem Deutschen Studentenwerk könnte es künftig einfachere Voraussetzungen für einen Antrag geben, hieß es jetzt.

In der Corona-Krise hatte das Bildungsministerium zwei Hilfsangebote für Studenten in Not aufgestellt: Zum einen die Überbrückungshilfe, die nicht zurückgezahlt werden muss. Sie wurde von Juni bis September an diejenigen ausgezahlt, die mit Kontoauszügen nachweisen konnten, dass sie in einer pandemiebedingten Notlage sind, etwa weil regelmäßige Zahlungen aus Jobs ausblieben. Gezahlt wurden 100 bis maximal 500 Euro pro Monat. Die zweite Säule ist der Studienkredit der staatlichen Förderbank KfW, den es auch vor der Krise schon gab, der nun aber seit Mai bis März 2021 zinsfrei gestellt ist.

Unter anderem hatten Gewerkschaften gefordert, die finanzielle Unterstützung erneut aufzulegen, da durch die anstehenden Schließungen in der Gastronomie und Eventbranche wieder viele Studentenjobs wegbrechen dürften. Karliczek geht mit diesem Vorstoß zur Ausweitung der Hilfen auf das gesamte Semester nun auf die Kritiker zu. „Das würde Studierenden eine gewisse Sicherheit geben, die ihre Jobs verloren haben und die auch in den nächsten Monaten womöglich nicht so rasch neue Erwerbsmöglichkeiten aufgrund der Pandemie finden“, sagte sie.

(jd/dpa)
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