Weitere Opfer befürchtet 31 Tote, 228 Vermisste nach Waldbränden in Kalifornien

Chico · Auf ihrem Kontrollgang durch die abgebrannte Stadt Paradise entdecken die Einsatzkräfte in Kalifornien weitere Leichen. Die Zahl der Vermissten nach den Waldbränden ist hoch. Das Feuer in Malibu zerstört indes weitere Promi-Häuser.

Die Zahl der Toten in Kalifornien ist nach zwei verheerenden Waldbränden im Norden und Süden des US-Staats auf 31 gestiegen. Sechs weitere Opfer seien in der Stadt Paradise geborgen worden - damit liege die Zahl dort jetzt bei 29, teilte der zuständige Sheriff Kory Honea im Bezirk Butte County mit. Außerdem gebe es 228 Vermisste seit dem Ausbruch des Feuers am Donnerstag. Im Süden in Malibu lag die Zahl der Toten weiter bei zwei.

Honea sagte, die nun entdeckten Leichen seien in Gebäuden und in einem Auto gefunden worden. Mit Blick auf die Zahl der Opfer ist das Feuer in Paradise nun genauso verheerend wie der tödlichste Waldbrand, der je in der Geschichte Kaliforniens verzeichnet worden ist. In der Stadt und umgebenden Gemeinden suchten mindestens fünf Teams nach menschlichen Überresten, auch DNA-Experten waren dabei am Werk. Paradise war fast vollständig von dem sogenannten Camp-Feuer vernichtet worden. Honea sagte, die Zerstörung habe ein solches Ausmaß angenommen, dass es sehr schwierig sei, menschliche Überreste zu finden.

Der Anwohner Sol Bechtold fuhr auf der Suche nach seiner Mutter von Notunterkunft zu Notunterkunft. Die 75-Jährige lebte allein in ihrem Haus in Magalia nördlich von Paradise, bis ihr Haus genauso wie die Gebäude in der Nachbarschaft nun niederbrannten. „Deine Mutter ist irgendwo und du weißt nicht wo. Du weißt nicht, ob sie in Sicherheit ist“, sagte Bechtold voller Sorge. „Aber ich muss positiv bleiben. Sie ist eine starke, kluge Frau.“

Mehr als 8000 Feuerwehrleute waren in Einsatz, um das Feuer im Norden sowie ein weiteres in Südkalifornien einzudämmen. Dieses erfasste besonders die Promi-Stadt Malibu. Neben Moderator Thomas Gottschalk mussten auch Sängerin Miley Cyrus, Sänger Robin Thicke sowie Schauspieler Gerard Butler hinnehmen, dass ihre Häuser zerstört wurden.

„Mein Haus steht nicht mehr, aber die Erinnerungen bleiben, die ich mit Familie und Freunden geteilt habe“, schrieb Miley Cyrus am Montagmorgen deutscher Zeit auf Twitter. Trotz des materiellen Verlustes sieht sie sich als „eine der Glücklichen“: „Meine Tiere und DIE LIEBE MEINES LEBENS haben es sicher herausgeschafft & das ist alles, was im Moment zählt.“ Die Sängerin dankte der Feuerwehr und Polizei.

Malibu und Paradise: Kalifornien kämpft gegen die Feuerwalze
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Kalifornien kämpft gegen die Feuerwalze

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Foto: AP/Ringo H.W. Chiu

Die früher als Bruce Jenner bekannte Ex-Athlethin Caitlyn Jenner erklärte in einem Video, ihr Anwesen sei zwar verschont worden, die Szenen in Malibu seien aber verheerend. Der Waldbrand war am Donnerstag ausgebrochen und hat seither mindestens 177 Gebäude zerstört. Zwei Menschen verloren dort ihr Leben.

(sbl/dpa)
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