Großzügige Spenden Heldentat von Melbourne macht sich für Obdachlosen bezahlt

Canberra · Ein Obdachloser hat im australischen Melbourne einen Attentäter mit einem Einkaufswagen gerammt. Jetzt wird der 46-Jährige mit Dankbarkeit überschüttet - und mit Geld.

 Blumen und Beileidsbekundungen liegen vor der Pellegrini's Espresso Bar in Bourke Street in der australischen Millionenstadt Melbourne. Ein Besitzer der Bar wurde bei einem Messer-Angriff am 9. November getötet.

Blumen und Beileidsbekundungen liegen vor der Pellegrini's Espresso Bar in Bourke Street in der australischen Millionenstadt Melbourne. Ein Besitzer der Bar wurde bei einem Messer-Angriff am 9. November getötet.

Foto: dpa/James Ross

Eine Heldentat zahlt sich für einen Obdachlosen in Melbourne nun auch finanziell aus. Der 46-jährige Michael Rogers wurde dafür, dass er sich am Freitag bei der Messerattacke in der australischen Metropole dem Attentäter in den Weg gestellt hatte, nicht nur vielfach gelobt. Bis Montagmorgen waren darüber hinaus auf der Crowdfunding-Plattform GoFundMe unter der Überschrift „Nicht alle Helden tragen Umhänge“ mehr als 110.000 australische Dollar (rund 70.200 Euro) für ihn gespendet worden.

Rogers hatte am Freitag einen Einkaufswagen benutzt, um den von der Terrormiliz Islamischer Staat inspirierten Täter zu rammen, als zwei Polizisten versuchten, ihn zu entwaffnen. Danach erschossen die Beamten den Attentäter. Dieser hatte zuvor einen 74-Jährigen getötet und zwei weitere Menschen verletzt. Die Spendensammlung für den nun so genannten „Trolleyman“ (Einkaufswagenmann) war am Samstag vom gemeinnützigen Wohlfahrtsverband der Obdachlosengemeinschaft Melbourne gestartet worden.

Der stellvertretende Polizei-Chef von Victoria, Shane Patton, sagte, Rogers Hilfe sei der Polizei „sehr willkommen“ gewesen. „Es gibt keinen Zweifel, dass er heldenhaft gehandelt hat“, sagte Patton dem Sender ABC Radio.

Der mutmaßliche Täter war laut Polizei vom IS inspiriert, hatte aber wohl keinen direkten Kontakt zu den Terroristen. Die Polizei widersprach Angaben der Familie, der Täter habe unter psychischen Problemen gelitten. Darauf gebe es keine Hinweise. Der australische Premierminister Scott Morrison sagte, der Täter sei ein Terrorist. Innenminister Peter Dutton sagte, die australischen Geheimdienste hätten in den vergangenen vier Jahren 14 Angriffe vereitelt.

(sbl/dpa)
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