Deutsch und Italienisch Papst kann wieder sprechen

Rom (rpo). Fünf Tage ist es her, dass sich Papst Johannes Paul II. in einer Notoperation einem Luftröhrenschnitt unterziehen musste. Jetzt hat er offenbar sein Sprechvermögen zurückerlangt. Der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Joseph Ratzinger, teilte am Dienstag mit, das Oberhaupt der katholischen Kirche habe in der Klinik einige Worte in deutscher und italienischer Sprache an ihn gerichtet.

25 Jahre Papst Johannes Paul II.
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Wie gut er reden konnte, wurde nicht bekannt. Zuvor hatte aber auch Vatikan-Sprecher Joaquin Navarro-Valls betont, dass sich das Oberhaupt der Katholiken gut erhole.

"Alles ist normal. Er ist ein guter Patient", sagte Navarro-Valls. Der 84-Jährige habe eine ruhige Nacht verbracht und setze seine Atem- und Sprechübungen fort. Ratzinger äußerte sich sehr froh darüber, dass der Papst bereits in der Lage sei, wichtige Dinge mit seiner eigenen Stimme mitzuteilen.

Dabei sei er auch geistig voll auf der Höhe. Wann Johannes Paul II. voraussichtlich aus dem Krankenhaus entlassen werden könnte, wurde nicht mitgeteilt. Navarro-Valls kündigte das nächste ärztliche Bulletin für Donnerstag an.

Medizinische Experten erklärten, es sei für Patienten mit einem Luftröhrenschnitt nicht ungewöhnlich, die Sprache wieder zu erlangen. Allerdings könnte die Stimme künftig etwas leiser sein. Beim Papst komme allerdings die Parkinson'sche Krankheit hinzu, die schon bald zu neuen Atembeschwerden führen könnte.

Ratzinger hatte zuvor betont, der vorübergehende Verlust der Stimme hindere den Papst nicht an der Ausübung seines Amtes. "Im Bogen eines langen päpstlichen Dienens und Lebens kann auch eine Phase des Nicht-Sprechens durchaus ihren Sinn haben", sagte der Kardinal dem Sender Radio Vatikan. Der Papst sei auch auf andere Weise fähig, seine Entscheidungen bekannt zu geben, zu kommunizieren, zu hören und zu antworten.

Johannes Paul II. habe gerade im Leiden den Menschen eine besondere Botschaft geschenkt: "Leiden hat Sinn, Leiden kann etwas Positives sein", sagte Ratzinger, der auch Dekan des Kardinalskollegiums ist. Im Leidensweg des Papstes könne man die Botschaft sehen, dass er "nun in die Passion Jesu Christi miteintritt".

Das Oberhaupt der katholischen Kirche war am Donnerstag mit Grippesymptomen und akuten Atemproblemen ins Krankenhaus gebracht worden. Die Ärzte entschieden, ihm mit einem Luftröhrenschnitt das Atmen zu erleichtern. Bereits Anfang Februar wurde Johannes Paul II. zehn Tage lang in der Gemelli-Klinik behandelt. Am Sonntag nahm er erstmals in seiner 26-jährigen Amtszeit nicht öffentlich am Angelus-Gebet teil.

(ap)
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