Vatikan Papst Johannes Paul II. ist auf dem Wege der Besserung

Rom (rpo). Gute Nachrichten vom Papst: Der Gesundheitszustand des Oberhauptes der Katholischen Kirche sei gut, erklärte Vatikansprecher Joaquín Navarro-Valls. Der Papst sitze bereits mehrere Stunden im Lehnstuhl und esse regelmäßig. Sogar erste Atem- und Stimmübungen habe er absolviert. Nach einem Besuch im Gemelli-Krankenhaus in Rom erklärte auch der italienische Vize-Ministerpräsident Gianfranco Fini, der Papst erhole sich "sehr schnell". Der Vatikan lässt Spekulationen über einen möglichen Rücktritt von Johannes Paul II. keinen Raum.

 Der argentinische Kardinal Jorge Meija nannte die Abdankung von Papst Johannes Paul II. am Dienstag eine "mögliche Sache".

Der argentinische Kardinal Jorge Meija nannte die Abdankung von Papst Johannes Paul II. am Dienstag eine "mögliche Sache".

Foto: AFP, AFP

Navarro-Valls veröffentlichte die Erklärung über den Gesundheitszustand des Papstes nach einem zehnminütigen Besuch beim Pontifex maximus. Nach der Operation seien keine Komplikationen aufgetreten, der Zustand des Papstes sei stabil, hieß es darin. Zu Details der Atem- und Stimmtherapie äußerte sich Navarro-Valls nicht. Die nächste offizielle Mitteilung über den Gesundheitszustand des Papstes wurde für Donnerstag angekündigt.

Wenige Wochen vor dem Osterfest beschäftigte die Frage der Papst-Nachfolge offenbar dennoch einige Kirchenvertreter: Es sei "unverantwortlich", sich angesichts der schwindenden Gesundheit des Papstes keine Gedanken über die Regelung der Nachfolge zu machen, erklärte der US-Kardinal Francis George. Es müsse darüber nachgedacht werden, wer in der Lage sei, die "Herausforderungen der kirchlichen Mission" künftig zu meistern. Der Gesundheitsminister des Vatikan, Kardinal Javier Lozano Barragan, schloss in der italienischen Tageszeitung "La Repubblica" einen Rücktritt von Johannes Paul II. jedoch aus: "Auch ohne Stimme wird der Papst die Kirche führen. Das Wort 'Rücktritt' gehört nicht zu seinem Vokabular."

Barragan sagte der Zeitung, der Papst werde dieses Mal im Krankenhaus bleiben, bis er vollständig genesen sei. Die Nachrichten aus dem Krankenhaus seien optimistisch, aber der 84-Jährige dürfe nicht "zu schnell" entlassen werden. Die Ärzte müssten über den richtigen Zeitpunkt entscheiden, "wir können nicht vorsichtig genug sein".

Anfang des Monats war Johannes Paul II. nach einer Grippeerkrankung nach neun aus der Klinik Tagen entlassen worden. Der Pontifex erlitt einen Rückfall und wurde vergangene Woche erneut ins Krankenhaus eingeliefert. Dort wurde ein Luftröhrenschnitt vorgenommen, um dem Papst das Atmen zu erleichtern. Am Sonntag zeigte sich der 84-Jährige am Fenster der Gemelli-Klinik den wartenden Gläubigen. Wegen der Stimmprobleme konnte er aber zum ersten Mal in den über 26 Jahren seines Pontifikats das traditionelle Angelusgebet nicht selbst sprechen.

(afp)
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