Mehrere Sprengsätze in Athen gefunden Paketbombe war an Sarkozy adressiert

Athen (RPO). In der griechischen Hauptstadt Athen sind mehrere Paketbomben gefunden worden, von denen eine an Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy adressiert war. Eine der Bomben explodierte, dabei wurde eine Kurierdienst-Mitarbeiterin verletzt.

 Ein Experte der griechischen Polizei will eine Bombe entschärfen.

Ein Experte der griechischen Polizei will eine Bombe entschärfen.

Foto: AP, AP

Wie die griechische Polizei am Montag mitteilte, wurde die an Sarkozy gerichtete Sendung bei zwei Verdächtigten gefunden, die der linksanarchistischen Szene in Griechenland zugerechnet werden.

Am Vormittag war eine Paketbombe in einer Filiale eines Kurierdienstes im Zentrum Athens explodiert. Eine Angestellte wurde durch die Explosion leicht an der Hand verletzt. Dieses Paket war an die Botschaft Mexikos in Athen adressiert.

Es habe sich um eine schwache Explosion in einer Niederlassung des Paketdienstes im Pangrati-Viertel im Zentrum der griechischen Hauptstadt gehandelt. Das Paket sei kurz vorher von einem jungen Mann abgegeben worden. Die Frau wurde mit Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht, erlitt aber keine lebensgefährlichen Verletzungen, teilten die Behörden mit.

Kurz darauf entschärften Bombenexperten eine weitere Sendung mit einem Sprengsatz, der an die niederländische Botschaft gehen sollte. Nach den Funden nahm die Polizei vier Verdächtige fest; bei zwei der Verdächtigen wurde das an Sarkozy gerichtete Paket gefunden sowie ein weiteres, das an die belgische Botschaft in Athen gerichtet war.

Ein Polizeisprecher bezeichnete die Angelegenheit als "ziemlich lächerlich". Es sei vollkommen klar, dass die an Sarkozy gerichtete Paketbombe niemals zum Adressaten gelangt wäre. Die französische Präsidentschaft wollte sich zu dem Vorfall nicht äußern.

Der 22 Jahre alte Festgenommene wurde als Mitglied der anarchistischen Gruppe "Verschwörung der Zellen des Feuers" gesucht, die sich seit ihrem Auftauchen 2008 zu mehreren Sprengstoffanschläge bekannt hat. So detonierte im Januar vor dem griechischen Parlament ein von ihr in einem Mülleimer abgelegter Sprengsatz.

Im Juni war ein an den damaligen Polizeiminister Michalis Chryssohoidis adressiertes Paket in seinem Vorzimmer explodiert. Dabei wurde der Sicherheitschef des Ministers getötet.

(AFP/dapd/awei/das)
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