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Dach ist ins Schwimmbecken gestürzt Moskau: Immer mehr Tote bei Schwimmbad-Katastrophe

Moskau (rpo). Nachdem am Samstag beim Einsturz des Dachs in einem Moskauer Erlebnisbad mindestens 28 Menschen ums Leben gekommen sind, hat sich die Moskauer Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Mittlerweile hat sie mitgeteilt, dass das Unglück sehr wahrscheinlich auf Schlampereien am Bau und unzureichende Wartung zurückzuführen ist.

Von 111 Verletzten werden 84 noch im Krankenhaus behandelt, darunter 29 Kinder. Es wurde vermutet, dass eine dicke Schneedecke das Dach des gerade zwei Jahre alten Bades am Samstag zum Einsturz brachte. Zeugen berichten jetzt aber, dass zum Zeitpunkt des Einsturzes nur wenig Schnee auf der Dachkuppel gelegen habe.

Staatsanwalt Anatoli Sujew sagte, wahrscheinlich sei das Unglück auf Baumängel oder unzureichende Wartung zurückzuführen. Die Ermittler hätten bereits begonnen, die Manager der Anlage sowie Architekten und die Verantwortlichen bei den zuständigen Baufirmen zu befragen.

Der Fernsehsender NTW berichtete, vier Verletzte seien in kritischem Zustand, 16 in ernstem Zustand. Zum Zeitpunkt des Einsturzes fand im Bereich eines Schwimmbeckens gerade eine Kindergeburtstagsfeier statt, wie Polizeisprecher Kirill Masurin erklärte.

"Es gab ein schreckliches Geräusch, ein Krachen. Mein ältester Sohn sagte, es sei wie ein schrecklicher Traum", sagte Olga Matwejewa, deren zwei Söhne mit der Großmutter zum Schwimmen gegangen waren. "Es war, als wäre das Dach entzwei gebrochen, und dann gab es eine Panik, als die Leute zu flüchten versuchten." Matwejewa sagte weiter, ihre beide Söhne seien in Badekleidung nach draußen gelaufen und hätten Erfrierungen erlitten.

Das Dach stürzte gegen 19.30 Uhr ein, als sich insgesamt 800 Menschen in der Anlage aufhielten. Die Außentemperatur betrug etwa minus 15 Grad. Retter brachten Verletzte in Badekleidung zu den wartenden Rettungswagen, andere liefen barfuß in den Schnee. Als mögliche Unglücksursache nannten die Ermittler die Schneelast auf dem Dach, die großen Unterschiede zwischen Innen- und Außentemperatur sowie eine Schwächung der Betonstützen.

Mehr als zwölf Stunden nach dem Unglück suchten die Helfer in den Trümmern immer noch nach weiteren Opfern. Generatoren sollten die Luft erwärmen, um die Überlebenschancen weiterer Verschütteter zu erhöhen. Immer wieder ordneten die Retter Schweigen an, um mögliche Klopfzeichen zu hören.

Nach dem Einsturz klaffte ein 4.500 Quadratmeter großes Loch in der Decke. Die Arbeiter setzten Kräne ein, um riesige Trümmerteile aus Beton und Metall zu entfernen. Die Staatsanwaltschaft leitete ein Verfahren wegen Fahrlässigkeit ein. Das Transvaal-Erlebnisbad war von einem russischen Architekturbüro geplant und von einer türkischen Firma errichtet worden. Es hatte erst 2002 eröffnet. Das Bad verfügte über ein großes Schwimmbecken, einen künstlichen Fluss und eine Wasserrutsche.

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