US-Bundesstaat New York 20 Tote bei schwerem Unfall mit Stretch-Limousine

New York · Bei einem schweren Verkehrsunfall sind in den USA 20 Menschen getötet worden. Eine extralange Limousine war offenbar zu schnell unterwegs – dann passierte das Unglück.

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Stretch-Limousine verunglückt im US-Bundesstaat New York

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Foto: dpa/Uncredited

Ein launiger Ausflug in einer Stretch-Limousine ist im US-Staat New York in einen katastrophalen Unfall gemündet. 20 Menschen kamen um, als das extralange Fahrzeug beim Ort Schoharie an einem Stoppschild vorbeiraste und mit voller Wucht einen geparkten Geländewagen rammte.

Alle 18 Insassen der Limousine seien ums Leben gekommen, darunter auch der Fahrer. Zudem seien zwei Fußgänger am Unfallort tödlich verletzt worden, teilte Christopher Fiore von der New York State Police mit. Bei allen Opfern handelt es sich um Erwachsene.Die "Albany Times Union" zitierte Augenzeugen, die davon berichteten, dass am Unfallort mehrere Leichen am Boden gelegen hätten.

Unter den Todesopfern seien vier Schwestern, deren Angehörige und Freunde, der Fahrer sowie zwei Passanten, teilten die Behörden und Hinterbliebene am Sonntag mit. Die Insassen der Limousine waren demnach auf dem Weg zu einer Party für die jüngste Schwester, die ihren 30. Geburtstag gefeiert habe.

Der Wagen war am Samstag rund 270 Kilometer nördlich von New York auf einer Autobahn unterwegs, wie Polizeisprecher Christopher Fiore auf einer Pressekonferenz sagte. An einer Kreuzung habe die Limousine aber nicht vorschriftsmäßig angehalten, sondern sei eine abschüssige Straße hinuntergefahren, ehe sie vor einem Café gegen den geparkten, leeren Wagen prallte. Die Besitzerin des Geschäfts, Jessica Kirby, sagte der „New York Times“, die Limousine sei mit vermutlich knapp 100 Kilometern pro Stunde den Hügel hinabgerauscht.

Linda Riley saß in einem anderen Auto, das in der Nähe des Cafés geparkt war. Der Unfall habe „geklungen wie eine Explosion“, sagte sie. Sie habe eine Leiche auf dem Boden liegen sehen und gehört, wie Menschen geschrien hätten. Auch andere Augenzeugen beschrieben chaotische Szenen nach dem Vorfall. Einige Leute hätten gebrüllt, Menschen seien hin- und hergerannt, berichtete Bridey Finegan dem Sender WNYT NewsChannel 13.

Café-Besitzerin Kirby sagte, am Unglücksort sei es bereits in der Vergangenheit oft zu Unfällen gekommen. Einmal sei ein Traktor am Stoppzeichen vorbeigerast, über die Café-Einfahrt gebrettert und dann schließlich auf einem Feld hinter dem Geschäft zum Halten gekommen. All dies sei während der Ladenöffnungszeiten passiert, und schon da hätte jemanden sterben können. Ihr Apple Barrel Country Store dankte auf Facebook den Rettungskräften. Man könne ein paar Umarmungen gebrauchen und sammle Geld für die lokalen Einsatzkräfte. „Sie sind die Helden unserer kleinen Gemeinde.“

Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB nahm Ermittlungen auf. Deren Chef Robert Sumwalt sprach von dem folgenschwersten Unfall seit fast zehn Jahren. Bei der bisher schlimmsten Tragödie sei im Februar 2009 ein Flugzeug nahe Buffalo im Staat New York abgestürzt, damals habe es 50 Tote gegeben.

Der Unfallort liegt in einem ländlichen Gebiet mit herbstlichem Laubwerk, das bei Touristen beliebt ist. Drei der vier Schwestern in der Limousine mit ihren Ehemännern sowie mit Freunden unterwegs gewesen, sagte deren Tante Barbara Douglas vor Reportern. Die Ehepaare hätten etliche Kinder, die sie zu Hause gelassen hätten.

Wie sicher sind Stretch-Limousinen in NRW? Nach dem Unfall in den USA haben wir mit Experten gesprochen.

(rls/sbl/dpa/AP)
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