L'Oréal-Erbin hat angeblich Alzheimer Gericht entmündigt Liliane Bettencourt

Paris (RPO). Ein Vormundschaftsgericht hat am Montag über die milliardenschwere L'Oréal-Erbin Liliane Bettencourt entschieden. Sie wurde entmündigt. Die Französin soll laut einem Bericht einer französischen Zeitung unter Alzheimer und Sprachstörungen leiden.

L'Oreal-Erbin Bettencourt von Tochter entmündigt
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Die fast 89-jährige L'Oréal-Milliardärin Liliane Bettencourt wird entmündigt. Das teilten die Anwälte Bettencourts und ihrer Tochter Françoise Bettencourt-Meyers nach einer Entscheidung eines französischen Vormundschaftsgerichts am Montag in Courbevoie bei Paris mit.

Bettencourt werde unter Vormundschaft ihres ältesten Enkels Jean-Victor Meyers gestellt, die Verwaltung ihres Vermögens werde der Tochter und ihren zwei Enkeln übertragen. Liliane Bettencourt ist die reichste Frau Frankreichs.

Die Tochter hatte sich monatelang einen erbitterten Familienstreit mit ihrer Mutter geliefert, weil sie die alte Dame von Mitarbeitern und Beratern ausgebeutet sah. So hatte die einzige Tochter der L'Oréal-Milliardärin dem Künstler François-Marie Banier vorgeworfen, ihre Mutter um fast eine Milliarde Euro in Form von Gemälden, Immobilien, Lebensversicherungen und Schecks erleichtert zu haben.

Mehrere Versuche von Françoise Bettencourt-Meyers, ihre Mutter entmündigen zu lassen, waren vorher gescheitert.

Im Juni hatten Ärzte in einem Gutachten festgestellt, die Milliardärin leide unter Gedächtnis- und Bewusstseinsstörungen. Zuletzt hieß es laut Medienberichten, sie leide unter fortschreitender Demenz.

Liliane Bettencourt kündigte am Sonntag an, im Falle einer Entmündigung Frankreich zu verlassen. "Wenn es so ist, gehe ich ins Ausland", sagte die Erbin und Hauptaktionärin des Kosmetikkonzerns L'Oréal der Zeitung "Journal du Dimanche". "Wenn sich meine Tochter um mich kümmert, werde ich ersticken."

Angesichts der anstehenden Entscheidung sagte Bettencourt der Zeitung, nun helfe "nur noch beten". Sie rechne aber damit, dass sie "zerquetscht" werde. Ihrer Tochter warf sie "Boshaftigkeit" vor.

Der Familienstreit hatte eine Reihe von Affären ausgelöst, die im vergangenen Jahr auch die konservative Regierung von Präsident Nicolas Sarkozy erschütterten. Neben Steuerhinterziehung wurde der L'Oréal-Hauptaktionärin vorgeworfen, illegale Parteispenden an die konservative Regierungspartei UMP übergeben zu haben. So untersuchte die Justiz, ob eine illegale Spende in Höhe von 150.000 Euro für den Präsidentschaftswahlkampf von Sarkozy im Jahr 2007 floss.

(AFP/dapd/jre)
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