Feuer auf Karibik-Kreuzfahrtschiff "Die Leute übergaben sich und weinten"

Freeport · An Bord eines Kreuzfahrtschiffes in der Karibik ist am Montag ein Brand ausgebrochen. Zwar konnte die Crew die Flammen schnell unter Kontrolle bringen, doch unter den Passagieren brach Panik aus. Augenzeugen berichten von dramatischen Szenen.

Brand auf Kreuzfahrtschiff endet glimpflich
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Brand auf Kreuzfahrtschiff endet glimpflich

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Auf dem Kreuzfahrtschiff "Grandeur of the Seas" ist am Montag ein Feuer ausgebrochen. Der Brand konnte zwar nach etwa zwei Stunden wieder gelöscht werden und laut Royal Caribbean wurde niemand ernsthaft verletzt.

Doch für die rund 3000 Menschen an Bord wurde der Traumurlaub trotzdem zum Horrortrip. Passagiere berichten bei "Daily Mail", dass sie dachten, ihr Schiff würde sinken. Als sie gesehen hätten, dass die Rettungsboote zu Wasser gelassen wurden, sei Panik an Deck ausgebrochen, berichtet die Reisende Katie Coleman. Einige der Reisenden hätten sich übergeben müssen, andere brachen in Tränen aus.

Die rund 2200 Passagiere und 796 Crew-Mitglieder an Bord waren nach Ausbruch des Feuers auf eine Evakuierung des Schiffs vorbereitet worden. Das Schiff war seit Freitag auf dem Weg von Baltimore zu den Bahamas, als das Feuer auf dem dritten Deck ausbrach. Der Rauch breitete sich schnell in die Korridore aus. Wie "Daily Mail" berichtet, mussten einige Passagiere mehr als vier Stunden in Gemeinschaftsräumen ausharren.

Passagiere wurden bewusslos vor Angst

Die 23-jährige Passagierin Danielle Miller erzählt, wie sie von den Alarmsirenen aus dem Schlaf gerissen wurde. Als sie die Tür ihrer Kabine öffnete, habe sie rennende Menschen in Schwimmwesten gesehen und sei angeschrien worden, ebenfalls ihre Sicherheitsweste anzuziehen und an Deck zu laufen.

Da sei auch sie in Panik geraten, denn am Vorabend sei es sehr stürmisch gewesen und sie habe gedacht, das Schiff würde sinken wie die Titanic. Einige Menschen seien vor lauter Angst ohnmächtig geworden. Von dem Feuer habe sie dann erst eine halbe Stunde später erfahren.

An Bord war auch der Feuerwehrmann Brian Goss. Er berichtete, dass einige der Kabinen geflutet worden seien. Überall habe Brandgeruch in der Luft gelegen. Goss lobte das Krisenmanagement der Crew. Sie sei unermüdlich auf den Beinen gewesen und habe sich freundlich um die Passagiere gekümmert.

Anstatt des Zielhafens CocoCay steuerte die "Grandeur of the Seas" die Stadt Freeport auf den Bahamas an, um die Schäden zu begutachten. Am Montagnachmittag gab der Veranstalter Royal Caribbean dann bekannt, dass die Kreuzfahrt nicht zum ursprünglichen Ziel der Reise fortgesetzt werde. Man könne die Sicherheit nicht gewährleisten. Auf Bildern sieht man, dass das Heck des Schiffs verkohlt und zerstört ist.

Alle 2224 Reisenden sollten ihre Kosten zurückerstattet bekommen und einen Gutschein als Wiedergutmachung erhalten. Derzeit würden sie per Flugzeug zurück nach Baltimore gebracht, wo die Reise begonnen hatte.

(jre)
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