UNO will Studie prüfen lassen Blauhelme brachten Cholera nach Haiti

Washington (RPO). Aus Nepal stammende Blauhelm-Soldaten sind Experten zufolge für die Cholera-Epidemie in Haiti mit mehr als 5000 Toten verantwortlich. Die am Donnerstag von der US-Gesundheitsbehörde CDC veröffentlichte Studie weist eine direkte Verbindung zwischen der Ankunft einer nepalesischen UN-Einheit in der Nähe der Kleinstadt Mirebalais und dem Ausbruch der Epidemie nach.

Acht Fakten zur Cholera
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Foto: CDC

Angesichts der Abgelegenheit der Gegend und des Fehlens möglicher anderer Überträger sei es "unwahrscheinlich", dass der Erreger auf andere Weise eingeschleppt worden sei, heißt es in der in einer CDC-Publikation erschienenen Untersuchung französischer Mediziner.

Die Cholera war in Haiti im vergangenen Jahr ausgebrochen, nachdem der Karibikstaat zuvor von einem schweren Erdbeben heimgesucht worden war. Die Verbindung zwischen den UN-Soldaten und der Epidemie war schon länger vermutet worden. Die Spekulationen hatten teils gewalttätige Proteste gegen die in Haiti stationierten Blauhelme hervorgerufen. Cholera verursacht heftigen Durchfall und Erbrechen und kann innerhalb kurzer Zeit zum Tod führen, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird.

Ein UN-Sprecher sagte am Donnerstag in New York, dass die Uno die Studie kenne und die Ergebnisse "sorgfältig" prüfen werde. Ein im Mai veröffentlichter UN-Bericht war zu dem Schluss gekommen, dass der Verursacher der Cholera-Epidemie nicht eindeutig bestimmt werden könne. Allerdings gebe es "überwältigende" Hinweise darauf, dass die Epidemie durch die Verunreinigung eines Flusses in der Nähe des Lagers der Nepalesen ausgelöst worden sei.

(AFP/felt)
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