Vor allem reiche Länder Weltweit eine Milliarde Corona-Impfdosen verabreicht

Paris · Rund fünf Monate nach dem Beginn der ersten Corona-Impfprogramme hat die Zahl der verabreichten Impfdosen die Marke von einer Milliarde überschritten.

 Ein Mann wird gegen Corona geimpft (Symbolfoto).

Ein Mann wird gegen Corona geimpft (Symbolfoto).

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Laut einer auf offiziellen Daten basierenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden bis Samstagabend weltweit gut 1,002 Milliarden Dosen mit Corona-Impfstoff verabreicht. Mehr als die Hälfte davon entfallen auf die drei Länder USA, China und Indien.

Gemessen an der Bevölkerungszahl liegt Israel in Führung, hier sind bereits knapp 60 Prozent der Menschen geimpft. Es folgen die Vereinigten Arabischen Emirate mit 51 Prozent der Bevölkerung, Großbritannien mit 49 Prozent und die USA mit 42 Prozent.

In der EU wurden bislang 128 Millionen Impfdosen verabreicht, die EU-weite Impfquote liegt bei 21 Prozent. Spitzenreiter in der EU ist Malta, wo 47 Prozent der Einwohner bereits geimpft sind, gefolgt von Ungarn mit 37 Prozent. In Deutschland liegt die Impfquote laut Robert-Koch-Institut derzeit bei 22,8 Prozent.

Obwohl – vor allem dank der internationalen Covax-Initiative – inzwischen auch in den meisten armen Ländern Impfkampagnen begonnen haben, ist die Impfung bislang vor allem ein Privileg der reichen Länder. Die von der Weltbank als Länder mit hohem Einkommen definierten Staaten stellen gemeinsam 16 Prozent der Weltbevölkerung, haben aber 47 Prozent der Impfdosen verabreicht.

In Ländern mit geringem Einkommen liegt die Quote bei 0,2 Prozent. In zwölf Ländern haben die Corona-Impfungen noch immer nicht begonnen. Zu ihnen zählen Tansania, Madagaskar, Burkina Faso, Burundi, Eritrea, die Zentralafrikanische Republik, der Tschad, sowie Nordkorea, Haiti und die Inselstaaten in Ozeanien, Vanuatu, Samoa und Kiribati.

Insgesamt haben die Impfkampagnen an Fahrt aufgenommen: Während es vier Monate dauerte, bis die erste halbe Milliarde Impfdosen injiziert wurden, verdoppelte sich die Zahl nun binnen eines Monats.

Gleichzeitig steigt allerdings auch die Zahl der Neuinfektionen: Mit 893.000 Fällen binnen 24 Stunden erreichte sie am Freitag einen neuen Höchststand seit Beginn der Epidemie. Dafür verantwortlich ist vor allem die dramatische Lage in Indien, das allein über ein Drittel der Neuinfektionen verzeichnet.

Am verbreitetsten ist der Impfstoff des britisch-schwedischen Konzerns Astrazeneca. Er wurde in zwei Dritteln der 207 erfassten Staaten und Territorien verabreicht. Der Impfstoff von Biontech/Pfizer wurde in 44 Prozent der Länder eingesetzt.

Margaret Keenan, die am 8. Dezember als erster Mensch der westlichen Welt mit einem zugelassenen Vakzin geimpft worden war, rief alle Menschen dazu auf, es ihr gleichzutun. „Es ist wirklich das Beste, was ich je getan habe“, sagte die 91-jährige Britin. „Ich sage jedem, er soll es sich holen. Ich hoffe, jeder ist dabei.“

(hebu/AFP)
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