Tödliches Unglück in Dänemark Nur lose befestigte Auflieger waren wohl Ursache für Zugunglück

Kopenhagen · Acht Menschen hatten ihr Leben bei dem Zugunglück auf der Belt-Brücke im Januar verloren. Jetzt scheint die Ursache für den Unfall gefunden worden zu sein. Offenbar waren Lkw-Auflieger auf dem Güterzug nicht richtig gesichert.

Zwei Männer in Warnwesten stehen vor dem beschädigten Güterzug (Archivbild).

Zwei Männer in Warnwesten stehen vor dem beschädigten Güterzug (Archivbild).

Foto: dpa/Tim K. Jensen

Das schlimmste Zugunglück in Dänemark in den vergangenen 30 Jahren ist aller Wahrscheinlichkeit nach von einem unzureichend befestigten Auflieger ausgelöst worden. Bei insgesamt drei Aufliegern eines Güterzuges habe der Befestigungsmechanismus auf den sogenannten Taschenwagen nicht ordnungsgemäß funktioniert, teilte die dänische Havariekommission am Donnerstag in ihrem vorläufigen Untersuchungsbericht mit. Der heftige Wind während des tödlichen Vorfalls auf der Brücke über den Großen Belt könnte mitbewirkt haben, dass sich der vorderste Auflieger des Zuges losgerissen habe und mit einem entgegenkommenden Passagierzug zusammengestoßen sei.

Bei dem Zugunglück auf der Storebælt-Brücke - dem schwersten in Dänemark seit 1988 - waren am 2. Januar acht Menschen ums Leben gekommen und 16 weitere verletzt worden. Bereits unmittelbar nach dem Unglück war davon ausgegangen worden, dass ein von dem Güterzug herabgefallener Lastwagenanhänger mit dem entgegenkommenden Passagierzug, in dem 131 Fahrgäste und drei Besatzungsmitglieder waren, kollidierte. Zu dem Zeitpunkt hatte es heftig über dem Großen Belt gestürmt. Dem Untersuchungsbericht zufolge fuhren beide Züge zum Unglückszeitpunkt mit einem Tempo von rund 120 Kilometern pro Stunde.

Als Reaktion auf das Unglück hatte die dänische Transportbehörde den Gebrauch von auf Taschenwagen montierten Lkw-Anhängern vorübergehend untersagt, dieses Verbot später aber wieder aufgehoben. Mit Taschenwagen können Güterzüge herkömmliche Sattelauflieger von Lastwagen transportieren. Die Anhänger werden auf die Waggons verladen und darauf gesichert.

(felt/dpa)
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