US-Rockband Aerosmith-Drummer verklagt Kollegen - und scheitert

Boston · Nach einem monatelangen Ausfall will Drummer Kramer unbedingt mit seiner Band Aerosmith auftreten. Seine Kollegen sehen den Schlagzeuger allerdings aus gesundheitlichen Gründen nicht dazu in der Lage. Nun klagte er gegen sie - und verlor.

 Joey Kramer will unbedingt mit seiner Band Aerosmith auftreten.

Joey Kramer will unbedingt mit seiner Band Aerosmith auftreten.

Foto: AP/Jeff Christensen

Der Schlagzeuger der US-Rockband Aerosmith ist mit einer Klage gegen seine Bandkollegen vor Gericht gescheitert. Joey Kramer könne die Erlaubnis der Band, am Freitag und Sonntag mit ihr bei Preisverleihungen auftreten zu dürfen, nicht einklagen, urteilte Richter Mark Gildea vom Kammergericht im US-Staat Massachusetts am Mittwoch.

Aerosmith werden bei der Grammy-Gala am Sonntag ein ihre lange Karriere umspannendes Medley performen. Am Freitag tritt die Band bei der Gala 2020 MusiCares Person of the Year auf, wo sie für ihre philanthropische Arbeit ausgezeichnet wird. Die Musiker - Sänger Steven Tyler, die Gitarristen Joe Perry und Bradley Whitford sowie Bassist Tom Hamilton - wollen Kramer jedoch nicht dabei haben, da er ihrer Ansicht nach nicht fit genug sei. Kramer hatte wegen einer Knöchelverletzung einige Auftritte der Band versäumt, darunter Shows in Las Vegas.

Die Band erklärte, mindestens sechs Monate sei Kramer „emotional und physisch“ nicht in der Lage gewesen, Schlagzeug zu spielen. „Er ist unser Bruder, sein Wohlergehen ist von überragender Bedeutung für uns.“

Das 69-jährige Gründungsmitglied hatte in seiner Klageschrift geschrieben, die Band habe entschieden, sein „Versuch“ sei nicht „technisch korrekt“ gewesen und ihm habe „Energie“ gefehlt. „Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Ich habe alles getan, was sie wollten.“

„Da Kramer seit sechs Monaten nicht mehr mit der Band gespielt hat und angesichts des Mangels an verfügbarer Probenzeit vor den bevorstehenden Auftritten, hat Kramer keine realistische Handlungsalternative aufgezeigt, die ausreicht, um die Geschäftsinteressen der Band zu schützen“, urteilte Richter Gildea.

Kramer geht es eigener Aussage nach nicht um Geld. „Mir wird die Gelegenheit genommen, mit meinen Kameraden gewürdigt zu werden, für unsere kollektive, lebenslangen Beiträge zur Musikindustrie.“ Das Urteil nannte er „extrem enttäuschend“.

(ala/dpa)
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