München 19-Jähriger tötet für eine Wohnung

München · Schüler aus München ersticht 31-Jährige im Treppenhaus.

Der mutmaßliche Mörder einer 31 Jahre alten Frau in München wollte durch die Tat an eine Wohnung kommen. Wie ein Polizeisprecher gestern sagte, gab der 19-Jährige dies bei seiner Vernehmung an. Ein anderes Motiv hätten die Ermittler bislang nicht gefunden, es habe keine Verbindung zwischen Täter und Opfer bestanden. Auch einen Raubmord oder ein Sexualdelikt schloss die Polizei aus. Den Mord an der jungen Frau hat der Schüler nach Polizeiangaben bereits gestanden. Außerdem stimmte seine Speichelprobe mit DNA-Material vom Tatort überein. Sein Opfer, eine 31-jährige Verlagsangestellte aus Sachsen, suchte er zu Jahresbeginn spontan aus.

Der Täter, der noch bei seinen Eltern wohnt, stammt aus der Nachbarschaft des Opfers, doch die beiden kannten sich allem Anschein nach nicht. Die Polizei nimmt deshalb an, dass der Schüler zwar mit Mordabsichten loszog, die Frau aber zufällig auswählte. Nach seiner Festnahme habe der vermutlich psychisch kranke junge Mann erklärt, er habe sich mit dem Mord eine Wohnung verschaffen wollen.

Die Verlagsangestellte war bereits am 4. Januar gegen 21 Uhr im Treppenhaus ihres Wohnhauses mit 18 Messerstichen ermordet worden. Der Täter hatte das Haus wohl gemeinsam mit ihr betreten. "Da die Frau Kopfhörer trug, hat sie ihn vermutlich erst bemerkt, als es zu spät war", sagte der Leiter der Mordkommission, Markus Kraus. Die Frau erlag noch am Tatort ihren Verletzungen, die abgebrochene Klinge des Messers lag neben ihr.

Den Hinweis auf den Täter lieferte den ermittelnden Beamten ein Kollege. Ihm war der 19-Jährige, der zum Tatzeitpunkt noch 18 Jahre alt war, im Rahmen anderer Ermittlungen aufgefallen, weil dieser Gewaltfantasien geäußert hatte. "Das wurde damals als Geprotze gewertet", sagte Kraus.

(dpa)
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