Sportschießen Mit 30 Schüssen zur "perfekten 300"

Xanten · Sportschütze Hans Wenten von St. Viktor Xanten hat bei den Kreismeisterschaften die maximale Ringzahl erzielt.

 Hans Wenten gehört den St. Viktorianern seit 47 Jahren an. Der Vorsitzende der Sportschützen hat bei den Kreismeisterschaften mit dem Luftgewehr (aufgelegt) die maximale Ringzahl geholt.

Hans Wenten gehört den St. Viktorianern seit 47 Jahren an. Der Vorsitzende der Sportschützen hat bei den Kreismeisterschaften mit dem Luftgewehr (aufgelegt) die maximale Ringzahl geholt.

Foto: Armin Fischer

Die erste Hürde ist genommen, jetzt folgen die Bezirks- und die Landesmeisterschaften, ehe es im Sommer zu den "Deutschen" geht. Wenn sich Hans Wenten weiterhin nicht aus der Ruhe bringen lässt, sein ruhiges Händchen behält, das Gewehr optimal auf die Munition abgestimmt ist, und wenn er dann auch noch das Glück — ohne dem geht es nicht — auf seiner Seite hat, dann wird der Vorsitzende der Sportschützen von St. Viktor die Fahnen der Xantener bei den bundesweiten Ausscheidungen in Dortmund hochhalten. Der Grundstein hierfür bildeten die 300 von 300 möglichen Ringen, die er bei den Kreismeisterschaften in der Disziplin Luftgewehr, aufgelegt, erzielt hatte. Bei 30 abgegebenen Schüssen hatte am Ende die Winzigkeit von einem Ring über Sieg und Niederlage entschieden.

Wenten gehört den St. Viktorianern seit 47 Jahren an, hat sich hochgedient vom Jugendleiter über den Schriftführer bis zum Vorsitzenden. Von den 82 Sportschützen sind knapp die Hälfte aktiv mit Luftgewehr und -pistole, mit Klein- und Großkaliber. Zumeist wird freihändig geschossen, ab 46 Jahre ist es erlaubt, die Waffe auf eine Metallstange aufzulegen. Doch trotz dieser Hilfe ist das Schießen kein leichtes Unterfangen, denn die Scheiben mit den neun Kreisen sind zehn Meter entfernt und haben nur einen Durchmesser von 4,5 Zentimetern. Der helle Punkt im Zentrum auf schwarzem Hintergrund ist kaum zu erkennen. Wer ihn genau trifft, erhält die volle Punktzahl.

Bei den Kreismeisterschaften auf der vereinseigenen Anlage am Fürstenberg hat sich der gelernte Fernmeldetechniker gegen Gegner aus Sonsbeck, Alpen, Ginderich und den Xantener Ortschaften durchgesetzt. Das A und O eines erfolgreichen Schützen ist die ruhige Hand. Das Ziel ins Visier nehmen, einatmen, Luft anhalten, noch einmal um den Bruchteil eines Millimeters korrigieren, schießen, ausatmen —"alles muss im Einklang miteinander stehen", sagt der Vereinsvorsitzende und freut sich über die 300 erzielten Ringe: "Das ist seit über zehn Jahren erst das dritte Mal im Wettkampf, dass ich dieses Ergebnis erzielt habe." Und das erste Mal mit dem aufgelegten Luftgewehr. Jetzt hofft er, dieses Resultat in weiteren Wettkämpfen bestätigen zu können.

Das muss er auch, denn nach jeder Meisterschaft wird die Luft nach oben hin immer dünner. Hans Wenten ist regelmäßig bei den Landesmeisterschaften dabei. Vor zwei Jahren kam er mit drei "Neunern" und ansonsten nur Zehnern nicht weiter. Pech gehabt: In anderen Fällen "können auch schon 297 Ringe reichen." Darauf solle man sich nicht verlassen.

Vor dem Wettkampf verrückt machen gilt nicht. Aber man muss weg vom Tagesgeschäft, den Kopf freimachen und sich nur auf das Schießen konzentrieren. Eine Tasse anregenden Kaffee vor dem Gang in den abgetrennten Schießbereich schließt er grundsätzlich für den Schießsport nicht von vornhinein aus. "Doch das muss jeder für sich entscheiden."

(kump)
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