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Natur in Wülfrath Die Bienen schwärmen für Düssel-Honig

Wülfrath · Sechs Völker fliegen zurzeit in Düssel aus, um die Frühjahrstracht einzusammeln. Imker Vitas Lüneburger möchte sich vergrößern. Deshalb sucht er neue, zusätzliche Standorte in Wülfrath.

 Imker Vitas Lüneburger kontrolliert mit Sohn Levin die Bienenwaben, in denen Düsselhonig entsteht.

Imker Vitas Lüneburger kontrolliert mit Sohn Levin die Bienenwaben, in denen Düsselhonig entsteht.

Foto: Achim Blazy (abz)

Bienen und Imkerei haben Vitas Lüneburger schon immer fasziniert. Im Jahr 2018 ist er dieser Faszination gefolgt und hat in Duisburg einen Anfängerkurs in Imkerei gemacht. „Inzwischen haben wir sieben Bienenvölker“, erzählt er. „Sechs stehen bei uns zuhause und eins in einem Kleingartenverein in Wuppertal.“ Zuhause sind die Bienen im Wülfrather Stadtteil Düssel, weshalb der Honig von Vitas Lüneburgers Bienen auch den Namen „Düssel-Honig“ bekommen hat.

Zwei verschiedene Honig-Sorten produzieren die Bienen. „Einmal Frühjahrsblüte und einmal Sommerblüte“, verrät der Imker, der viel Wert auf Regionalität legt. Deshalb werden die Völker auch nicht auf die Reise geschickt, beispielsweise für Rapshonig. „Sie sammeln, was gerade hier blüht.“ Just sind die Bienen vollauf mit der Frühjahrsblüte beschäftigt. „Wir haben am Wochenende vor Ostern angefangen“, erzählt Lüneburger. Um Platz für den Honig zu schaffen, hat er den Bienen sogenannte „Honigräume“ angebaut. Das Startzeichen gibt hier die Kirschblüte. Der kurze Kälteeinbruch habe den Bienen nicht geschadet. „Letztes Jahr war es viel schlimmer“, erinnert er sich zurück. „Da ist uns fast die ganze Frühjahrstracht weggebrochen.“

Doch in diesem Jahr ist Vitas Lüneburger zuversichtlich. „Die Bienen genießen es, im Sonnenschein zu fliegen.“ Nun wird gesammelt bis zur Trachtpause. Dann kann Vitas Lüneburger den Düssel-Honig ernten. Das ist für den Imker spannend, denn jedes Jahr schmeckt der Honig anders. Und nicht nur das. „Obwohl alle sechs Völker nebeneinander stehen, schmeckt der Honig von jedem Volk ein bisschen anders“, verrät Lüneburger. Gerne möchte Vitas Lüneburger mit seinem Düssel-Honig expandieren. Deshalb sucht er neue Standorte. „Möglichst im Bereich Wülfrath.“ Denn der Düssel-Honig soll regional bleiben.

Um zu expandieren wird Lüneburger keine neuen Völker dazunehmen, sondern neue Völker aus seinen bisherigen herauswachsen lassen. „Die größte Stärke eines Bienenvolkes liegt bei 40.000“, sagt er. Wird es größer, spaltet sich ein Teil ab, ein neues Volk entsteht. Für Vitas Lüneburger sind die Bienen auch ein „Stimmungsbarometer“. „Ich imkere immer ohne Schutz“, sagt er. „Ich will die Reaktion sehen.“ Außerdem sei die Gefahr, mit Handschuhen Bienen zu töten oder zu verletzen, sehr groß. Das möchte er vermeiden. „Die Bienen merken, wie man drangeht“, erklärt er, „sie merken, ob man einen schlechten Tag hatte.“ Gehe man mit Hektik ans Imkern, habe man schon verloren. Hier geht also nichts „mal eben schnell“. Bei den Bienen heißt es vielmehr „in der Ruhe liegt die Kraft“.

Während es im Winter ruhig zugeht, ist die Imkerei im Frühling und Sommer sehr viel Arbeit. Da freut sich Vitas Lüneburger, wenn sein 12-jähriger Sohn Levin gelegentlich auch mithilft. Und wer weiß? Vielleicht wird aus dem Düssel-Honig irgendwann ein kleines Familien-Unternehmen.

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