Planungsausschuss Straßenausbau: Anwohner bestimmen mit

Schiefbahn/Anrath · Der Unterbruch in Schiefbahn und ein Teilstück der Hausbroicher Straße in Anrath waren jetzt Thema im Planungsausschuss. Die Fahrbahn ist voller Schlaglöcher und Flicken und müsste saniert werden.

 Der Unterbruch ist vor allem zwischen der Römerstraße und der Büttgener Straße in einem schlechten Zustand.

Der Unterbruch ist vor allem zwischen der Römerstraße und der Büttgener Straße in einem schlechten Zustand.

Foto: Marc Schütz

Von einer „Straße“ möchte man kaum sprechen, wenn es um den Unterbruch in Schiefbahn – vor allem auf dem Abschnitt zwischen der Büttgener Straße und der Römerstraße – geht. Die Fahrbahn ist übersät mit Schlaglöchern und Flicken. „Die Straße ist nicht sicher zu befahren und bei Regen nicht sicher zu begehen“, sagte jetzt im Planungsausschuss Joachim Herbig von der Bürgerinitiative (BI) Schiefbahn-Unterbruch, als er zur Bürgeranregung Stellung bezog. Die BI fordert, dass auf dem Teilstück „durch Reparaturmaßnahmen und gegebenenfalls mit einer neuen Fahrbahndecke die Verkehrssicherheit“ hergestellt wird. Einen Ausbau der Straße wollen die Anlieger jedoch nicht, da dann hohe Anliegerbeiträge auf sie zukämen – manchen Anwohner würde das hart treffen, da viele Grundstücke am Unterbruch sehr groß sind und entsprechend hohe Beiträge anfallen würden. Einen Bürgersteig beispielsweise hält die BI für unnötig.

Laut Stadtverwaltung wären allerdings tiefgreifende Maßnahmen notwendig, um den Unterbruch, der in den 70er-Jahren letztmals ausgebaut wurde, in einen ordentlichen Zustand zu versetzen. „Die vorhandenen Fahrbahnschäden sind insbesondere auf die unzureichende Straßenoberflächenentwässerung zurückzuführen. Aufgrund der unterschiedlichen Höhenlagen der Fahrbahn, der größtenteils nicht mehr versickerungsfähigen Banketten und der Ableitung von Oberflächenwasser der privaten Grundstücke auf die Straße sammelt sich das Regenwasser an vielen Stellen der Fahrbahn. Dies führt zu umfangreichen Schadensbildern, zum Beispiel zu Ausspülungen bis hin zu Schlaglöchern“, schreibt die Verwaltung und empfiehlt einen „beitragspflichtigen Vollausbau“ stat der aus ihrer Sicht ineffizienten und unwirtschaftlichen Instandsetzung.

Die Politiker aller Fraktionen waren sich schnell einig, dass die Verwaltung jetzt in Abstimmung mit den Anliegern unterschiedliche Varianten vorstellen und diskutieren und dann der Politik vorstellen soll. „Ich denke, wir haben eine vernünftige Lösung gefunden“, sagte BI-Vertreter Herbig. Bis die Straße ausgebaut wird, wird allerdings noch einige Zeit vergehen: „Der Prozess beginnt erst 2020, der Beginn der Bauarbeiten wird frühestens 2022 sein“, informierte Andreas Hans, Geschäftsbereichsleiter Landschaft und Straßen.

Ein ähnliches Vorgehen der Verwaltung hatte es zuletzt in Anrath bei der Ausbauplanung der Hausbroicher Straße von der Schottelstraße bis zum geplanten Kreisverkehr Fadheider/Hausbroicher Straße gegeben. Die betroffenen Bürger konnten sich nach einer Infoveranstaltung zwischen zwei Varianten entscheiden. Dazu wurden Stimmzettel verteilt. Das Ergebnis: Mit großer Mehrheit haben sich die Grundstückseigentümer für den Ausbau einer Mischverkehrsfläche als verkehrsberuhigten Bereich entschieden. Die Politiker im Planungsausschuss beschlossen jetzt einstimmig, dass die Straße so ausgebaut wird.

Auch an der Fadheider Straße werden Straßenausbaubeiträge fällig. Voraussichtlich werden Grundstückseigentümer etwa 13 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche bei eingeschossiger Bauweise bezahlen müssen. „Für ein durchschnittliches Grundstück von circa 300 Quadratmetern mit einer zweigeschossigen Bebauung beträgt der zu zahlende Beitrag circa 4875 Euro“, so die Stadtverwaltung weiter.

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