Kreis Wesel Zahl der Keuchhustenfälle im Kreis Wesel nimmt zu

Kreis Wesel · Husten, Schnupfen und Erkältungen haben in den letzten Monaten deutlich zugenommen. Wer momentan viel hustet, denkt wahrscheinlich als erstes an eine normale Infektion. Dahinter kann sich aber auch der hochansteckende Keuchhusten verbergen. 2016 registrierte das Robert Koch-Institut in Deutschland 22.119 Fälle - mit Abstand die meisten seit Beginn der Meldepflicht 2013. Mit 2653 gemeldeten Fällen war der Ausbruch in NRW am zweitstärksten, nur in Bayern wurden mehr Kranke registriert (3016).

"Dieser Trend ist auch nicht am Kreis Wesel vorbei gegangen. Wurden 2015 noch 22 Fälle gemeldet, so waren es 2016 bereits 61", sagt Michael Lobscheid von der Krankenkasse IKK classic. "Und diese Entwicklung setzt sich auch dieses Jahr fort, in den ersten Wochen wurden bereits 19 neue Fälle registriert".

Besonders gefährlich ist der Keuchhusten (Pertussis) für Säuglinge. 2016 starben an der Erkrankung drei Babys, was eine ungewöhnlich hohe Zahl ist. "Aufgrund dieser Entwicklung raten wir, unbedingt die empfohlenen Impfungen bei Säuglingen und Kindern vorzunehmen", so Lobscheid. Die Ständige Impfkommission empfehle eine Keuchhusten-Impfung im dritten Lebensmonat. Aufgefrischt werden sollte sie mit fünf bis sechs Jahren. Auch Erwachsene sollten die Impfung regelmäßig auffrischen, da diese nicht ein Leben lang halte. Keuchhusten wird durch die sogenannte Tröpfchen-Infektion übertragen. Die Krankheit kann Monate andauern. Anfangs kommt es zu Schnupfen, manchmal in Kombination mit Heiserkeit und Husten. Nach ein bis zwei Wochen entstehen heftige Hustenanfälle, die mit Erbrechen einhergehen können.

(RP)
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