Fußball SV Bislich und die minimale Titelchance
Wesel · Spannung pur vor dem Saisonfinale in der Bezirksliga: Als Tabellenvierter können die Bislicher nicht mehr aus eigener Kraft Meister werden. Ein Sieg gegen Schlusslicht Materborn ist Pflicht. Doch die Konkurrenz muss ebenfalls mitspielen.
Vorhang auf zum Herzschlag-Finale in der Fußball-Bezirksliga! Lediglich zwei Wochen ist es her, da hatte der SV Bislich (59 Punkte/Torverhältnis plus 20) die besten Karten im Titelrennen, stand mit damals schon 59 Zählern an der Tabellenspitze. Doch dann gab es für die Mannschaft von Trainer Dennis Lindemann zwei Niederlagen in Serie, was zur Folge hatte, dass die Bislicher vor der letzten Partie gegen das bereits abgestiegene Schlusslicht SV Siegfried Materborn nur noch auf Rang vier stehen. Es müsste also einiges zusammen kommen, damit der SVB noch an Spitzenreiter RSV Praest (60/plus 31), am Zweiten SF Broekhuysen (59/plus 27) sowie am Dritten SV Straelen II (59/plus 23) vorbeizieht.
"Die Chance ist gleich Null. Ich glaube einfach nicht daran, dass der SV Straelen II und der RSV Praest im direkten Duell remis spielen und Broekhuysen beim Absteiger SV Rees nicht gewinnt", sagt Lindemann, der immer noch keine rechte Erklärung dafür hat, warum sein Team am vergangenen Sonntag bei der 1:5-Niederlage beim SV Sevelen "schlechter als schlecht" auftrat und die Chance zur Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft so leichtfertig vergab.
Trotzdem sieht der Coach die Dinge mittlerweile wieder etwas nüchterner. "Es bleibt ja dabei. Sollten wir am Sonntag gewinnen, wären wir auf jeden Fall Dritter. Und das ist ein fantastisches Ergebnis, das der SV Bislich noch nie erreicht hat", stellt er zurecht fest.
Lindemann will sich bei seinen taktischen Vorgaben für die morgige Begegnung nicht von der Tabellensituation beeinflussen lassen. Die Tatsache, dass der SVB mit einem deutlichen Erfolg das schlechtere Torverhältnis gegenüber den punktgleichen Konkurrenten aus Broekhuysen und Straelen noch korrigieren könnte, interessiert ihn nur wenig. "Wir werden jetzt nicht alles über den Haufen werfen und mit Mann und Maus angreifen. Bei uns sind stets die ersten zehn Minuten richtungsweisend. Läuft es da gut, kann vieles passieren", glaubt er.
Dennis Lindemann kann im Saisonfinale - wie selten zuvor in dieser Spielzeit - nahezu aus dem Vollen schöpfen. Torhüter Sven Sextro feiert nach langer Verletzung sein Comeback. Und Kapitän Matthias Boland ist aus dem Urlaub zurück. Lindemann: "Mit ihm hätten wir die letzten beiden Spiele nicht verloren." Somit steht lediglich Markus Hoppenreis nicht zur Verfügung.
Der Trainer des SV Bislich will sich übrigens auch nicht an den Spekulationen beteiligen, welche Vereine möglicherweise im Falle des Titelgewinnes auf den Aufstieg verzichten würden. "Ich gehe davon aus, dass der Meister auch aufsteigen wird. Was wir machen, falls wir als Zweiter oder Dritter nachrücken könnten, entscheiden wir am Sonntag nach dem Spiel", sagt Dennis Lindemann.
