Fußball Macherey wirft das Handtuch

Der Trainer von BW Wesel erklärte gestern seinen Rücktritt. Er zog damit die Konsequenz aus dem blutleeren Auftritt der Zebras beim 1:5 beim Hamminkelner SV. "Die Mannschaft hat mich im Stich gelassen", sagte der Ex-Profi.

Heribert Macherey reicht es endgültig. Mitte November hatte er nach dem 0:2 gegen Siegfried Materborn bereits einmal seinen Rücktritt als Trainer bei BW Wesel angedroht. Er überlegte es sich noch einmal anders, nachdem er eine Nacht über die Sache geschlafen hatte. Jetzt half auch das nach dem desolaten Auftritt des Fußball-Bezirksligisten beim 1:5 beim Hamminkelner SV nicht mehr. Macherey warf beim Fußball-Bezirksligisten das Handtuch.

"Die Leistung der Mannschaft war wie ein K.o.-Schlag für mich. Es hat keinen Sinn mehr", sagte Macherey. Er teilte dem Vorsitzenden Paul Schmitz gestern Morgen seinen Rücktritt mit. Das für gestern angesetzte Training des Teams musste ausfallen. BW Wesel will jetzt versuchen, vereinsintern einen Nachfolger zu finden. Zebra-Boss Paul Schmitz könnte sich vorstellen, dass Spieler Rocco Steinert den Job übernimmt. "Er ist seit 13 Jahren bei uns und kennt den Verein sowie die Mannschaft in- und auswendig", sagte Schmitz. Gestern Abend beriet der Vorstand die Trainerfrage. Bis Mittwoch muss eine Entscheidung fallen. Dann soll es wieder eine Übungseinheit für das Team geben, das den Trainer mit seinem desolaten Auftritt in Hamminkeln vergrault hat.

"Die Mannschaft hat mich im Stich gelassen. Ihr Auftritt war unter aller Würde", kritisierte Macherey die Spieler. Er habe nach einer schlechten Vorbereitung schon arge Bedenken gehabt, aber gehofft, dass sein Team sich in Hamminkeln zusammenreißen würde. Da irrte Macherey, der am Tag zuvor noch in der Pause des Zweitliga-Spiels MSV Duisburg gegen Union Berlin im Mittelpunkt gestanden hatte. Dort wurde der frühere Keeper als eine der 24 Legenden geehrt. Und klagte vor Tausenden von Zuschauern schon sein Leid. Auf die Frage, wie es denn sei, als Trainer bei einem kleinen Verein zu arbeiten, antwortete der 56-Jährige: "Im Amateurbereich fehlt einigen Spielern die Einstellung." Das musste der Coach nur 24 Stunden später beim blutleeren Auftritt seiner Mannschaft erneut feststellen. Anschließend hatte Heribert Macherey nach 17 Monaten endgültig fertig mit den Zebras.

"Die Chemie zwischen Team und Trainer stimmte zuletzt nicht mehr. Wir haben gute Spieler. Doch aus ihnen wurde keine Mannschaft geformt", sagte Vorsitzender Paul Schmitz. Trotzdem sei es für den Verein kein Thema gewesen, den Coach zu entlassen. "Wir hätten den Vertrag von Heribert Macherey aber wahrscheinlich auch nicht über diese Saison hinaus verlängert", meinte der Clubchef. BW Wesel will sich jetzt bei der Suche nach einem neuen Coach für die kommende Spielzeit Zeit lassen. Deshalb favorisiert der Vorsitzende auch eine interne Lösung für das Team, das bei sechs Punkten Vorsprung vor den Abstiegsplätzen noch nicht aus dem Schneider ist.

(RP)
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