Badminton Das Herzschlag-Finale

Badminton · Der BV Wesel geht als Vorletzter in den letzten Doppel-Spieltag, der zu einer Rechnung mit vielen Unbekannten wird. Der Badminton-Zweitligist geht davon aus, dass er zwei Siege schaffen muss, um in der Klasse zu bleiben.

 Während Rune Massing (rechts) am Wochenende zum letzten Mal als Spieler und Trainer für den BV Wesel im Einsatz ist, hat Stephan Löll (links) sich jetzt entschlossen, noch eine Saison dranzuhängen.

Während Rune Massing (rechts) am Wochenende zum letzten Mal als Spieler und Trainer für den BV Wesel im Einsatz ist, hat Stephan Löll (links) sich jetzt entschlossen, noch eine Saison dranzuhängen.

Foto: Koster

Teammanager Andreas Ruth und Routinier Thorsten Hukriede haben erst gar nicht den Versuch unternommen, alle Möglichkeiten durchzuspielen, die am Wochenende beim an Dramatik kaum zu überbietenden Saisonabschluss in der Zweiten Badminton-Bundesliga eintreffen könnten. "Das wäre viel zu kompliziert", sagt Ruth. Denn der BV Wesel Rot-Weiß müsste vor dem Herzschlag-Finale im Abstiegskampf eine Rechnung mit zu vielen Unbekannten machen.

Deshalb gibt es für den Vorletzten (9:15-Punkte) auch nur ein Ziel. "Wir wollen beide Spiele gewinnen. Das müsste reichen", sagt Thorsten Hukriede, der 35-jährige Doppel-Spezialist des Teams in akuter Abstiegsgefahr. Der BV erwartet am Samstag, 14 Uhr, den Vierten BC Hohenlimburg (12:12-Punkte), der auch noch nicht gesichert ist, in der Rundsporthalle. Am Sonntag, 14 Uhr, tritt das Team beim Dritten STC BW Solingen (13:11) an.

Die Ausgangslage: Fünf Teams müssen noch zittern — vom BC Hohenlimburg über Südring Berlin (11:13-Zähler), BW Wittorf (10:14) und dem BV Wesel bis hin zum Schlusslicht SG EBT Berlin II (8:16). Sie treten beim Saisonfinale zum Teil noch gegeneinander an, was die Rechenaufgabe erschwert, wie viele Punkte denn zum Verbleib in der Liga reichen könnten.

Hinzu kommt, dass noch nicht sicher ist, ob es einen oder zwei Absteiger geben wird. Das hängt davon ab, ob sich der BV Gifhorn in Liga eins retten kann. Und dann brodelt die Gerüchteküche auch noch gewaltig. So wird gemunkelt, dass der Tabellenletzte SG EBT Berlin II Probleme hat, ein ordentliches Team auf die Beine zu stellen. Und die Frage ist auch, ob BW Solingen in Bestbesetzung antreten kann, wovon der BV profitieren könnte.

Schlüsselspiel am Samstag

"Es gibt so viele Unwägbarkeiten. Deshalb haben wir uns vorgenommen, dass wir nur auf uns schauen wollen. Wir wollen zwei Siege schaffen. Und dann sehen wir weiter", sagt Ruth. Die Aufgabe ist nicht unlösbar. Schließlich holte der BV in der Hinrunde gegen Hohenlimburg (5:3) und Solingen (4:4) bereits drei Punkte.

Das Schlüsselspiel ist für Thorsten Hukriede dabei das Heimspiel am Samstag. "Ich hoffe, dass uns viele Zuschauer anfeuern werden. Ein Sieg in dieser Partie würde für so viel Euphorie in der Mannschaft sorgen, dass die Aufgabe in Solingen wesentlich leichter wird", meint der Routinier. Ein Punktverlust oder eine Niederlage könnten dagegen schon den Abstieg in die Regionalliga bedeuten.

Die Mannschaft hat sich intensiv auf das Herzschlag-Finale vorbereitet. "Ich habe mein Trainingspensum in den letzten Wochen noch einmal etwas gesteigert. Das haben auch andere Spieler des Teams getan. Ich gehe deshalb davon aus, dass die Form stimmen wird", sagt Hukriede, der zuversichtlich ist, dass die Saison ein gutes Ende für seine Mannschaft nehmen wird.

"Es wird eine enge Kiste"

Trotzdem hat der BV Wesel in den letzten Wochen auch Plan B bearbeitet, der beim Abstieg in die Regionalliga greifen würde. "Wir sind für diesen Fall vorbereitet", sagt Andreas Ruth vor dem Saison-Finale. Das wird Nerven kosten. Ruth weiß es. "Es wird eine verdammt enge Kiste. Die Chancen, dass wir den Klassenerhalt schaffen, stehen bei fünfzig zu fünfzig."

(RP)
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