Wesel "Schuldenbremse gibt es schon"

Wesel · "Die Schuldenbremse, die im Land, im Bund und auf europäischer Ebene diskutiert wird, wird in Wesel schon längst praktiziert." Kämmerer Paul-Georg Fritz rechnet vor, dass die Schulden geringfügig gesunken sind.

Dieser Kurs soll beibehalten werden — zumindest laut Plan. 2015 hätte demnach Wesel noch 131,9 Millionen Schulden. Das hat Folgen: Die Stadt muss weniger an Zinsen ausgeben, diese erdrückende Last soll langsam, aber sicher abgebaut werden. Ihr helfen auch — wie lange noch? — die niedrigen Zinssätze.

Zum Vergleich: 1994 wurden bei 70 Millionen Schulden umgerechnet 4,8 Millionen Euro Zinsen bezahlt, 2012 werden es 4,5 Millionen Euro bei weit höherem Schuldenberg sein.

Dennoch kommt die Stadt einfach nicht raus aus den jährlichen Defiziten, was nicht nur an der zu geringen Finanzausstattung durch Bund und Land liegt. "Die Defizite der nächsten Jahre führen tendenziell das, dass auch Wesel nicht ohne Kassenkredite auskommen könnte", sagt Fritz. Jetzt sind Verwaltung und Politik noch stolz darauf, dass die Kreisstadt eine von 30 der 396 NRW-Kommunen ist, die nicht ständig das Girokonto für schnelle Überziehungskredite bemühen müssen.

Andere Probleme kommen noch. Wer so wenig in Straßen investiert wie Wesel, betreibt Vermögensverzehr, was sich wiederum teuer durch Abschreibungen niederschlägt. Das Thema kann das Ampel-Bündnis einholen. Es setzt schlicht andere Schwerpunkte.

(RP)
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