Frederik Paul (junge Union) "Ich bin skeptisch gegenüber Jamaika"

Wesel · Jungpolitiker sprechen über Bundespolitik und ihre Ideale. Diesmal spricht Frederik Paul (21) aus Alpen über die Junge Union.

 Frederik Paul ist Vorsitzender der Jungen Union im Kreis.

Frederik Paul ist Vorsitzender der Jungen Union im Kreis.

Foto: JU

Herr Paul, wie gerät man als junger Mann an die Jugendorganisation der CDU? Was hat Sie angetrieben, dort politisch aktiv zu werden.

Frederik Paul Ich bin persönlich etwas konservativ. Da war die CDU mir näher als zum Beispiel die Grünen. Die CDU ist in ihrem ganzen Auftreten weniger emotional, sondern viel mehr staatsmännisch. Das finde ich gut.

Wie kamen Sie zur Politik?

Paul Außer, dass mein Opa in der Senioren-Union ist, sind wir in meiner Familie nicht parteipolitisch engagiert. Vor drei Jahren bin ich in JU und CDU eingetreten. Das geschah im Rahmen der "Flüchtlingsbewegung", - ich sage bewusst nicht "Flüchtlingskrise" - da hat Angela Merkel einen guten Job gemacht. Die CDU steht für ein gewisses Menschenbild. Die Flüchtlinge wären eh' gekommen und Merkels Aussage "Wir schaffen das!" war richtig.

Was unterscheidet JU von der CDU?

Paul Wir sind eben die Jugendorganisation. Da setzen wir andere Akzente. Wenn Sie so direkt fragen, würde ich den Entschluss gegen die doppelte Staatsbürgerschaft nennen. Das war so ein JU-Gewächs.

Nun zu Ihrer Arbeit im Kreis Wesel. Wie sind Sie aufgestellt, welche Aktionen der Jungen Union gibt es im Kreis?

Paul Wir machen viel und sind vor allem überall vertreten. In neun Ortsverbänden haben wir allein im Kreis Wesel etwa 600 Mitglieder in der Jungen Union. Im Wahlkampf haben wir natürlich Sabine Weiss im Haustürwahlkampf und an den Wahlkampfständen unterstützt. Ansonsten unternehmen wir auch Gemeinnütziges. Beim Dammbruch in Hamminkeln im vergangenen Juni haben wir etwa Hilfe geleistet. Zudem besuchen wir Unternehmen. Das ist sehr unterschiedlich.

Und jetzt nach der Wahl - die Koalitionsgespräche laufen: Wie soll die CDU regieren?

Paul Ich persönlich bin etwas skeptisch gegenüber Jamaika. Da gibt es viele Unterschiede zwischen den Parteien. Außerdem empfinde ich das Urteil über die Große Koalition als ungerecht. Die hat etwas auf den Weg gebracht. Die SPD hat ihr Ergebnis nicht verdient.

Wie ist es als junger Mensch in einer Partei, die hauptsächlich von älteren Menschen gewählt wird?

Paul Ich hatte nie Probleme in der Partei. Es ist für die Alten eine Herzenssache, dass es Nachwuchs gibt. Die CDU ist schließlich eine Volkspartei, wir müssen also für alle Gruppen der Bevölkerung offen sein - auch für junge Leute.

Aktuell sind Sie ehrenamtlicher Politiker. Könnten Sie sich vorstellen, als Berufspolitiker mitzumischen?

Paul Mit meinem Studium werde ich sicherlich etwas mit Politik machen. Aktuell studiere ich Politikwissenschaft in Duisburg. Aber ich kann nicht sagen, ob ich Berufspolitiker werde. Ich finde es auch gut, wenn junge Menschen etwas vorweisen können, bevor sie in die Parlamente einziehen.

Welche Ebene würde Sie persönlich reizen? Berlin? Brüssel?

Paul Bei meiner Arbeit lerne ich, dass man auch im Kleinen etwas bewegen kann. Ich merke immer wieder bei der Arbeit im Kreis Wesel, dass das so ist.

Wer kann bei der JU mitmachen?

Paul Jeder zwischen 15 und 36 Jahren kann in die Junge Union eintreten. Wir sind aktuell der größte Jugendverband einer politischen Partei im Kreis Wesel und überall vertreten.

Wie viel Zeit investieren Sie in Politik?

Paul Das ist schwierig zu sagen, da wir ja in diesem Jahr zweimal großen Wahlkampf hatten. Aber ich würde sagen, dass es so 15 bis 20 Stunden pro Woche sind.

DAS INTERVIEW FÜHRTE MORITZ HEMSTEG

(RP)
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