Online-Befragung 41 Projekte für Hamminkelns Zukunft

Hamminkeln · Das Ergebnis der Workshops für die Entwicklung der Stadt und ihrer Dörfer wurde im Ratssaal vorgestellt.

 Joachim Sterl von frauns, post, welters und partner stellte die Ergebnisse der Zukunft Hamminkeln 2030+ auf der zweiten Hamminkeln-Konferenz vor.

Joachim Sterl von frauns, post, welters und partner stellte die Ergebnisse der Zukunft Hamminkeln 2030+ auf der zweiten Hamminkeln-Konferenz vor.

Foto: Markus Joosten

Der Ratssaal war sehr gut gefüllt bei der 2. Hamminkeln-Konferenz unter dem Stichwort „Zukunft Hamminkeln 2030+“. Die hohe Beteiligung kann als Maß dafür gelten, wie stark Bürger, Vereine und Organisationen aus den sieben Dörfern mitgenommen wurden. Für den Prozess mit Ortsbegehungen, Workshops und (mäßig erfolgreicher) Online-Befragung gab es am Montagabend viel Beifall. Beifall zurück gab es vom begleitenden Büro Frauns, Post, Welters und Partner. Denn es traf auf ungewöhnlich hohes bürgerliches Engagement – je kleiner das Dorf, umso höher. Auch das Ergebnis scheint zu stimmen, auf jeden Fall stimmt es optimistisch, wie bei der Konferenz deutlich wurde. 41 Maßnahmen stehen im Gesamtkonzept, jedes Dorf ist mit unterschiedlicher Intensität vertreten. Am Donnerstag soll der Rat das gesamte Paket verabschieden.

Dabei geht es vor allem darum, Fördergeld des Landes zu akquirieren. Noch bis Anfang Dezember sollen Anträge fertiggestellt werden, kleine Vorhaben könnten so schon 2019 in Angriff genommen werden. Der Zukunftsprozess ist Grundlage, um von den Programmen IKEK (Integriertes kommunales Entwicklungskonzept für Dörfer) und ISEK (integriertes Stadtentwicklungskonzept für Ortskerne) zu profitieren. Dabei geht es immer auch darum, einen Eigenanteil zu stemmen. „Die Finanzierung ist eine Herausforderung. Bei zehn Millionen Investment bis 2030 gehen wir von rund drei Millionen Eigenleistung aus. Aber wir sehen eine gewisse Verpflichtung, das, was wir bisher entwickelt haben, bis 2030 umzusetzen“, sagte Bürgermeister Bernd Romanski. Die Politik sei gefragt, Geld bereitzustellen. In der kurzen Debatte hieß es, nicht zuerst aufs Geld zu schauen, sondern den kreativen Prozess widerzuspiegeln. Das Forum Senioren verlangte zudem, in mehr Mobilität für den wachsenden Anteil älterer Hamminkelner zu investieren – in bessere Rad- und Gehweg sowie Radabstellplätze.

Bei den 41 Projekten kam das zum Tragen, was Romanski auch als Lernprozess für die Verwaltung sah. Man habe nun ein „klares Bild, was die Menschen vor Ort beschäftigt“. Das hat großes Gewicht, denn „die Resonanz im Beteiligungsprozess war streckenweise deutlich besser als erwartet“. Im konzeptionellen „End-Produkt“ sind auf 170 Seiten Projektskizzen für alle favorisierten Vorhaben enthalten. Diese enthalten für jedes Dorf Leitprojekte mit Prioritätseinschätzung und Angaben zur Zeitschiene. Relativ einfach ist es in Loikum, wo bekanntlich schon viel über dörfliches Engagement verwirklicht wurde. Hier steht nur ein Projekt an – die Vielzweck-Gestaltung des Hofes der Kita St. Antonius. Sechs Maßnahmen verzeichnet hingegen der Ort Hamminkeln. Molkereiplatz, Bebauung Raiffeisenstraße und umzugestaltende Marktstraße mit Kirchenumfeld sind zentrales Projekt.

In Mehrhoog stehen fünf Maßnahmen auf dem Plan, etwa der Aufbau eines Kommunikationsnetzwerkes im Straßendorf, um Gemeinschaftsgefühl aufzubauen. Aber die Betuwe-Planung bremst andere Projekte. Brünen verzeichnet vier Vorhaben, Ortsmitte mit Marktplatz und Kirchen sowie Sportplatz Bergstraße. In Dingden stehen drei Dinge auf der Liste, an der Spitze die Verbindung zwischen Bahnhof und Ortskern (Stockkamp, Thingstraße, Kirchplatz). In Ringenberg stehen bei drei Plänen das Schloss und seine künftige Nutzung im Mittelpunkt. In Wertherbruch gruppieren sich Vorhaben um die Zentrumsbildung im lang gestreckten Dorf. In Marienthal soll bei vier Projekten auch die Waldbühne für die Marienthaler Abende kommen.

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