Hamminkeln Konflikt zwischen Wigger und Romanski wird Machtkampf

Hamminkeln · Der CDU-Fraktionschef will „Mobbing“ nicht mehr nennen und verbale Spitzen wegnehmen. Der Bürgermeister bleibt bei seinem Vorwurf.

 Dieter Wigger (CDU) will bei seinem Standpunkt bleiben.

Dieter Wigger (CDU) will bei seinem Standpunkt bleiben.

Foto: Thomas Hesse

CDU-Fraktionsvorsitzender Dieter Wigger hatte vor der CDU Dingden den Hamminkelner Bürgermeister Bernd Romanski heftig angegriffen wegen des Umgangs mit der Feuerwehrführung. Deren Rücktritt war im Streit mit der Stadt überraschend gekommen. Auch Kämmerer Robert Graaf war in Sachen Feuerwehr in die Schusslinie Wiggers geraten.

Der Erste Beigeordnete Robert Graaf war am Montag in der CDU-Fraktion zu Gast. Nach Aussagen Dieter Wiggers habe es ein gutes Gespräch gegeben, er und die Fraktion schätzten die Arbeit des langgedienten Verwaltungsvorstandsmitglieds.

Wigger selbst sicherte zu, den Begriff des „Mobbings“ im Fall des Feuerwehr-Rücktritts nicht mehr zu benutzen. Dennoch bleibe er bei seiner kritischen Position, nehme aber die Spitzen in der Wortwahl weg und biete einen „Waffenstillstand“ an. Wie berichtet, hatte Bernd Romanski in einer zweiseitigen Vorlage für den Hamminkelner Stadtrat Dieter Wiggers Äußerungen als einen Verstoß gegen die Treuepflicht bezeichnet, diesen Vorwurf will er per Abstimmung amtlich machen.

Eine Rücknahme der Vorlage wäre möglich gewesen. Nun droht eine einmalige Eskalation. Der Bürgermeister will sich damit auch vor sein Personal stellen, gleichzeitig aber den führenden Christdemokraten in die Schranken weisen – ein Stück Machtpolitik.

CDU-intern wird von einer 100-prozentigen Unterstützung für Wigger gesprochen, andere Fraktionen im Hamminkelner Stadtrat vermuten hingegen, dass es auch Abweichler in den Reihen der Christdemokraten geben könnte. Wie auch immer es läuft: Der CDU-Führungsmann wird es nicht im Ratssaal erleben. Dieter Wigger will als in der Sache Befangener den Raum bei diesem Tagesordnungspunkt verlassen. Die Grünen, sonst oft politisch gemeinsam mit der CDU unterwegs, wollen sich übrigens heute zu der Sache positionieren.

Einzuknicken ist für den CDU-Fraktionschef jedenfalls kein Thema. „Meine Botschaft bleibt, ich werde weiterhin meine Standpunkte vertreten und kritischer Begleiter des Bürgermeisters sein“, sagte Dieter Wigger. Bekanntlich hat er auch den Umgang des Bürgermeisters mit Personal im Rathaus kritisiert, dort war es dann zu Abgängen gekommen. Das rührt Wigger auch menschlich an.

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