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Wermelskirchen Legionellen - Halle gesperrt

Wermelskirchen · Die Sporthalle an der Schuberthalle bleibt wegen Legionellen-Bakterien im Duschwasser ab sofort geschlossen. Das Prüfergebnis soll nicht vor zwei Wochen vorliegen. Das Labor geht aber von keiner besonderen Gefährdung aus.

 Ein Schild an der Eingangstür weist auf die Schließung der Sporthalle an der Schubertstraße hin. Zum ersten Mal sind in städtischen Gebäuden Legionellen-Bakterien in der Warmwasseraufbereitung entdeckt worden.

Ein Schild an der Eingangstür weist auf die Schließung der Sporthalle an der Schubertstraße hin. Zum ersten Mal sind in städtischen Gebäuden Legionellen-Bakterien in der Warmwasseraufbereitung entdeckt worden.

Foto: hans Dörner

Das Trinkwasser der Sporthalle an der Schubertstraße ist verkeimt. Legionellen sind dort bei der alljährlich stattfindenden Überprüfung jetzt gefunden worden. Aus Vorsicht hat die Stadtverwaltung die Turnhalle vorerst geschlossen. Vom Ergebnis des beauftragten Prüflabors hängt es ab, wann sie wieder freigegeben werden kann.

Hallennutzer, also Kinder der benachbarten Pestalozzischule und Vereinssportler, müssen aber laut Aussage von Stephan Kerkien vom Chemischen Laboratorium Dr. R. Fülling in Remscheid keine besondere Gesundheitsgefährdung befürchten, wenn sie in der Sporthalle Schuberstraße geduscht haben sollten. Die Auswertung der Proben aus Wermelskirchen werde zwar mindestens 14 Tage dauern, da die Legionellen sehr langsam wachsen, weiß der Abteilungsleiter für Mikrochemie. Aber normal gesunde Kinder und Erwachsene seien nicht gefährdet, lediglich Menschen mit einem defekten Immunsystem, sehr kleine Kinder und sehr alte Menschen. "Mann kann sich auch nur unter der Dusche anstecken, wenn Erosole in die Atemwege dringen", betont der Chemiker. Wer nur mit dem Trinkwasser aus dem Wasserhahn in der Sporthalle in Berührung gekommen sei, müsse sich ohnehin keine Gedanken machen.

Der Typus der Legionärskrankheit

Das Labor Fülling überprüfe großflächig in der Region öffentliche Gebäude wie Sporthallen, Hallenbäder, Krankenhäuser und Hotels. Seit der neuen Trinkwasserverordnung, die seit November des vergangenen Jahres in Kraft ist, überprüft es auch Mietwohnungen und gewerbliche Räume: "Wir finden aber selten Legionellen", sagt Stephan Kerkien. Wenn allerdings etwas gefunden werde, dann sei es eigentlich immer auch die Legionella pneumophila, Typ I, die als Erreger der "Legionärskrankheit" (Lungen-, Atemwegs- oder auch Nierenbeckenentzündung) bekannt geworden ist. Eigentlich reiche es auch aus, nur die Duschen zu sperren, meint der Chemiker. Aber Bürgermeister Eric Weik hat gleich die Sperrung der gesamten Sporthalle verfügt: "Bei uns ging gleich die Rote Lampe an, wir wollten einfach auf Nummer sicher gehen", sagt er. Für den Bürgermeister und auch die Umweltbeauftragte Brigitte Zemella ist es übrigens das erste Mal, dass in den Duschen städtischer Gebäude Legionellen gefunden worden sind. Jährlich werde dort alles überprüft, und im Hallenbad werde sogar noch häufiger gemessen, betont die Umweltbeauftragte.

71 Grad töten Bakterien ab

Die Duschen in der Sporthalle sollen laut Zemella mit einer thermischen Desinfektion gereinigt werden. Dabei wird das gesamte Leitungsnetz für drei Minuten auf 71 Grad erhitzt. Dies muss dann periodisch wiederholt werden, um die Legionellen komplett abzutöten.

(RP/top)
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