Wermelskirchen Letzter Schlecker schließt am 29. Juni

Wermelskirchen · Auf dem Plakat im Schaufenster steht es nun weiß auf rot. "Wir schließen am 29.6.2012. Vielen Dank für Ihre langjährige Treue" – seit gestern läuft der Ausverkauf in der Schlecker-Filiale in Dabringhausen, der letzten noch verbliebenen in Wermelskirchen. Alles muss raus, im Drogeriemarkt an der Altenberger Straße werden die Produkte nun zu enorm reduzierten Preisen an die Kunden gebracht. Darauf macht die zweite Nachricht auf dem rot-weißen Plakat im Fenster die Menschen aufmerksam: "Ab sofort 30 Prozent auf alles! Einzelartikel bis zu 50 Prozent reduziert" steht dort in deutlich größeren Buchstaben geschrieben.

 "Ab sofort 30 Prozent auf alles!" – in der Schlecker-Filiale in Dabringhausen läuft seit gestern der Ausverkauf.

"Ab sofort 30 Prozent auf alles!" – in der Schlecker-Filiale in Dabringhausen läuft seit gestern der Ausverkauf.

Foto: Radermacher

Auf dem Plakat im Schaufenster steht es nun weiß auf rot. "Wir schließen am 29.6.2012. Vielen Dank für Ihre langjährige Treue" — seit gestern läuft der Ausverkauf in der Schlecker-Filiale in Dabringhausen, der letzten noch verbliebenen in Wermelskirchen. Alles muss raus, im Drogeriemarkt an der Altenberger Straße werden die Produkte nun zu enorm reduzierten Preisen an die Kunden gebracht. Darauf macht die zweite Nachricht auf dem rot-weißen Plakat im Fenster die Menschen aufmerksam: "Ab sofort 30 Prozent auf alles! Einzelartikel bis zu 50 Prozent reduziert" steht dort in deutlich größeren Buchstaben geschrieben.

Lange Schlangen an den Kassen

Die Kunden lockt es an: Gestern Morgen war der Schlecker-Markt wahrscheinlich so voll wie lange nicht mehr. Beide Kassen waren geöffnet, es bildeten sich lange Kundenschlangen — jeweils bis zu 20 Personen warteten darauf, ihre Waren zu bezahlen. "Jetzt ist es schon wieder etwas ruhiger. Heute Morgen war es noch stressiger", sagt eine Verkäuferin, als sie ein leeres Regal, das vor dem Markt mit Angeboten wirbt, in die Filiale schiebt, um es wieder mit verschiedenen Produkten aufzufüllen. Wie es für die Verkäuferin und ihre Kollegen weiter geht, das weiß sie noch nicht. "Von heute auf morgen findet man in Deutschland heutzutage keine neue Arbeit", sagt sie enttäuscht. Bis zuletzt hätten die Mitarbeiter die Hoffnung gehabt, dass es für Schlecker eine Zukunft gibt, "jetzt geht es zu Ende, das ist sehr schade", berichtet die Frau.

Die Kunden nutzen die günstigen Preise und decken sich mit verschiedensten Artikeln ein. Cornelia Wegel hat zwei große Tüten dabei, um alle eingekauften Dinge zu verstauen. "Die Einkaufskörbe sind zurzeit alle vergriffen", berichtet die 46-jährige Stammkundin und blickt auf die langen Schlangen an den beiden Kassen.

Für sie war der Schlecker-Markt viele Jahre lang eine feste Einkaufsadresse. "Es war immer sehr praktisch und gemütlich, die Einkäufe hier zu erledigen. Man kann ja zum Beispiel auch seine Fotos entwickeln lassen", sagt sie. "Am meisten tut es mir Leid für die Schlecker-Mitarbeiter, die nun ihren Job verlieren."

Mit dem Bus nach Wermelskirchen

Eine weitere Kundin verlässt den Schlecker-Markt später ebenfalls mit einer riesigen Tüte. Die Frau ist schwanger und hat sich mit Produkten für ihr Kind und lange haltbaren Waren eingedeckt. "Ich hatte immer den Eindruck, dass der Schlecker-Markt hier gut lief. Es ist wirklich schade, dass er nun schließt", sagt die 31-Jährige. Schnell konnte sie bislang im Dorf immer die nötigsten Dinge im Schlecker kaufen, nun müsse sie extra mit dem Bus nach Wermelskirchen fahren. "Es war immer sehr angenehm und praktisch."

(RP)
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