Wermelskirchen Hoffnung fürs Freibad Dhünn

Wermelskirchen · 46 Bürger begrüßte Frank Jäger auf der Bürgerversammlung. 30 000 Euro müssen gesammelt werden. Von der Stadt gibt es ab 2011 kein Geld mehr. Der Dhünner Jugend soll weiterhin eine Perspektive geboten werden.

"Ich habe endlich mal wieder gut schlafen können." Dieser Satz kommt wie ein Stoßseufzer über die Lippen von Frank Jäger. Aber er sieht zufrieden aus. Denn Dhünner Bürger haben ihm, dem Geschäftsführenden Gesellschafter der Projektentwicklungsgesellschaft Freibad Dhünn, deutlich signalisiert, dass sie ihm bei Erhalt des Freibades unterstützen wollen.

Er sei baff erstaunt und gleichzeitig hoch erfreut gewesen, als er am Donnerstagabend vor 46 Männern und Frauen in der Dhünner Mehrzweckhalle stand. Sie waren trotz tief verschneiter Straßen zur Bürgerversammlung gekommen. Darin ging es um die Entscheidung, wie es weitergehen soll. "Ich glaube, ohne die Witterungsverhältnisse wären 200 gekommen", so Jäger gestern. Er habe jedenfalls sehr viele Anrufe bekommen.

Bis Ende 2008 haben die Gesellschafter 120 000 Euro in das Bad gesteckt. Zu mehr seien die Gesellschafter, informierte Jäger, nicht bereit. 2009/2010 half die Stadt mit 50 000 Euro pro Jahr. Aber Bürgermeister Weik erklärte auf der Versammlung, dass er sich weiter dafür einsetzen könne, städtisches Geld ins Freibad fließen zu lassen: "Ich kann das bei den allgemeinen Sparmaßnahmen nicht mehr rechtfertigen, ein Hallenbad und zwei Freibäder zu unterstützen." Dafür gebe es in Dhünn auch zu wenig Nutzer.

30 000 Euro braucht die Projektgesellschaft als Minimum jährlich, um das Freibad zu betreiben. Jägers Idee, eine Sponsor-Jahreskarte für 150 Euro (nach oben ist die Spendenbereitschaft offen), wurde positiv aufgenommen. "Wir haben viel diskutiert, in welcher Form wir Geld einsammeln wollen." Im nächsten Jahr werde man in Dhünn von Tür zu Tür gehen, um den Dhünner noch mal zu erklären, worum es geht. "Ich will vor allem auch der Jugend im Sommer eine Perspektive bieten. Und die helfen ja auch schon mit." Denn eigentlich sei ja sonst nichts im Dorf los.

Bald Investoren fürs Grundstück?

Er hofft, ebenfalls vom wirtschaftlichen Aufschwung zu profitieren. "Ich suche nach wie vor nach Investoren für das Grundstück oberhalb des Bades. Denn mittelfristig kann das Bad auf diese Art und Weise nicht weitergeführt werden." Einige Gespräche, so Jäger, seien bereits geführt worden. Und er sei optimistisch.

Die Versicherung wird einen Teil des Hochwasserschadens an den Pumpen übernehmen; es bleibt ein Fehlbetrag von 10 000 Euro. "Ich schreibe jetzt den Wupperverband an. Vielleicht unterstützt er uns." Der Wupperverband wird auf jeden Fall die Finanzierung von druckwasserdichten Türen, einer Belüftungsanlage und das Zumauern der Fenster im alten Pumpenhaus übernehmen. "Das ist preiswerter als den Haagerbach zu sichern."

Er blickt jedenfalls optimistisch auf 2011: "Auf die Dhünner kann man sich verlassen." Ende Februar will er in einer neuen Bürgerversammlung die Leute informieren, wie der Sachstand ist.

(RP)
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