Wermelskirchen Kindergarten für Generationen

Wermelskirchen · Die Evangelische Kindertagesstätte Tente feiert einen Geburtstag: Vor 40 Jahren zogen Betreuerinnen und Kinder in ihr erstes eigenes Gebäude. Mittlerweile sind schon die Kinder von damals schon wieder Eltern geworden.

Tente Was gibt es Schöneres für eine Kindergarten-Betreuerin, als ein Auge auf 31 Kinder im Alter zwischen zwei und drei Jahren zu haben, die im frisch gefallenen Schnee herumtollen und sich freuen "wie die Schneekönige"?

Diana Gayk schaut in die Runde der Kleinen – in ihren farbenfrohen Anoraks und Overalls gleichen sie bunten, quirligen Tupfern in der weißen Landschaft. Seit 1978 kümmert sich Gayk um die Schützlinge der Evangelischen Kindertagesstätte Tente. Sie ist damit die Mitarbeiterin mit der längsten Beschäftigungszeit. Gleichwohl war sie nicht von Anfang an dabei.

Nur Kinder ab vier Jahren

1968 residierte der Kindergarten noch in einem Saal des Gemeindehauses. 1970 konnte auf Betreiben des Presbyterium-Mitglieds Friedrich Mayland ein neues Gebäude für den Kindergarten eingeweiht werden. Bedarf dafür war vorhanden. Zeitweise konnten nur Kinder ab 4 Jahren aufgenommen werden, weil der Andrang zu groß war. Das jetzige Gebäude des Kindergartens ist also 40 Jahre alt – Grund genug, den Geburtstag zu begehen. Zur Feier am Freitagnachmittag hatten sich rund 120 Eltern und 78 Kinder angemeldet. "Ich habe schon so manche Eltern hier begrüßt, die ich selbst als Kind betreut habe", sagt Gayk. Jetzt brächten sie ihre eigenen Kinder. Es sei immer wieder ein Erlebnis, wenn sie dann auf ein Bild zeigen könne und dem Kind erkläre: "Schau' mal, das ist dein Papa; er war damals so alt wie du!"

Haben sich die Kinder im Laufe der Jahre verändert? Die Betreuerin schüttelt den Kopf. "Nicht hier in Tente." Die Bedürfnisse der Kinder seien gleich geblieben: viel Bewegung und Spiel. Das weitläufige Gelände der Kita mit Wiese und Wäldchen sei dafür ideal.

Seit Mai Bewegungskita

"Wir haben schon im Wald ein Wald-Sofa gebaut!", verkündet dazu stolz Benedikt (fünf Jahre). Seit Mai 2009 darf sich die Kita in Kooperation mit dem Sportverein TuS Wermelskirchen offiziell "Bewegungskindergarten" nennen.

Es ist zu spüren: Nicht nur die Kinder fühlen sich hier wohl, auch die Betreuerinnen. Kita-Leiterin, Manuela Wickesberg betont auch das "herzliche und gute Verhältnis" zu den Seelsorgern: "Sowohl Pastor Hartmut Krienke als auch Pastor Heiko Poersch haben ihre eigenen Kinder hierhin gebracht."

Neben der Ausrichtung auf einen Bewegungskindergarten werde die Einrichtung "religiös-pädagogisch" geführt. Neuerdings gibt es auch eine Kooperation mit dem Reitverein Hebbinghausen. Einmal im Monat können die Fünf- bis Sechsjährigen dort das Voltigieren erlernen. "Die Beschäftigung mit den Kindern ist nie langweilig", erzählt Diana Gayk. Jeder Tag sei anders. Angesichts des folgenden Wortes aus Kindermund wundert das nicht: "Erdbeer" antwortete Marlon (2) auf die Frage, wie sein (Teddy-)Bär heiße.

(RP)
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