Wermelskirchen Hallengebühren: Stadt lehnt Sportvorschlag ab

Wermelskirchen · Zwischen Stadtverwaltung und den Sportvereinen in Wermelskirchen gibt es vor den Sommerferien keine Einigung über die Höhe der Hallennutzungsgebühren. Vertreter der Sportvereine hatten ihre ausgearbeiteten Vorstellungen dem Verwaltungsvorstand vorgetragen; man ist sich aber anscheinend nicht einig geworden.

Bürgermeister Eric Weik meinte gestern auf Anfrage lediglich: "Wir müssen darüber noch mal reden." Vereinsvertreter wollten sich nicht äußern.

Wie die Morgenpost aus gut unterrichteten Quellen erfahren hat, sind die Vereinsvertreter bereit, 2,50 Euro je genutzte Hallenstunde zu bezahlen — aber nicht 52 Wochen im Jahr, sondern abzüglich der Ferienzeiten. Außerdem sollten die Hallen für Wettkämpfe und Meisterschaftsspiele unentgeltlich nutzbar sein. Während die Stadt für unterschiedlichen Hallengröße vier Berechnungsfaktoren je Einheit hatte, schlugen die Vereine zwei Hallengrößen vor.

Geringere Einnahmen für Stadt

In verschiedenen Rechenbeispielen der Vereine ist von Ermäßigung für Kinder und Jugendliche die Rede. Unterm Strich, so schlugen die Sportvertreter vor, würden sie zwischen 24 000 Euro (mit Ermäßigung) und 34000 Euro an Hallennutzungsgebühren zahlen.

Die Stadtverwaltung hatte mit dem Haushalt 2012 und dem Haushaltssicherungskonzept die Einführung von Hallennutzungsgebühren vorgeschlagen. Zudem werden alle Zuschüsse an die Vereine gestrichen. Einnahmeziel 2012: 35 000 Euro, ab 2013 dann 70 000 Euro. Von den zwischenzeitlich genannten fünf Euro je Einheit hat die Stadt wieder Abstand genommen.

Bürgermeister Eric Weik wies im BM-Gespräch daraufhin, dass die Stadt "massive Geldprobleme" hat und auch "keine Nachbarstadt ohne Hallengebühr" auskomme. "Wir bieten den Vereinen Hallen, Duschen, warmes Wasser und Reinigung — und das alles kostenfrei." Rechne man den vorgeschlagenen Stundensatz um, nähere man sich eher einem Euro statt 2,50 Euro.

Der Stadtsportverband habe 9000 Mitglieder — wenn jedes Mitglied einen Euro im Monat für Hallengebühren zahle, käme man auf über 100 000 Euro. "Wir kommen nicht daran vorbei. Wir brauchen das Geld — und ein Euro je Mitglied, das ist doch kein Weltuntergang", sagt der Bürgermeister.

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(RP/rl)
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