Wermelskirchen Grundschule Ost lehnt Sköries-Vorschlag ab

Wermelskirchen · Dagmar Strehlow will mit ihren Kindern nicht in Container an das marode Kreiskinderheim ziehen

Auf Ablehnung bei der Leiterin der Grundschule Ost stößt der Vorschlag der Realschulleiterin, Dagmar Strehlows Schule in ein sogenanntes "Schuldorf" auf dem Gelände des ehemaligen Kreiskinderheimes auszulagern. Strehlow beklagt ebenso wie Hauptschulleiter Gebhard Lehr, dass Realschulleiterin Birgit Sköries nicht mit ihr gesprochen habe, bevor sie Vorschläge, die andere Schulen betreffen, den Fraktionsvorsitzenden und dem Bürgermeister unterbreitet habe. Und das habe sie Sköries auch deutlich gesagt, berichtet Strehlow.

Auch inhaltlich halte sie den Vorschlag der Realschulleiterin für abwegig. "Davon halten wir gar nichts", sagt Strehlow. Ein Umzug in ein sogenanntes Schuldorf in den völlig maroden Gebäuden am Vogelsang komme für die Grundschule Ost nicht in Frage, betont Strehlow. Im Gespräch mit der BM hatte die Realschulleiterin mittlerweile aber diesen Punkt konkretisiert, nachdem die BM auch im Bild auf die katastrophalen Zustände auf dem sogar wegen Lebensgefahr gesperrten Gelände aufmerksam gemacht hatte. Sie denke natürlich nicht an die Nutzung dieser maroden Gebäude, sondern an Container. "Aber das Wort Schuldorf hört sich besser an", meinte Birgit Sköries.

Dagmar Strehlow berichtet, dass sich ihr Lehrerkollegium bereits auf zwei denkbare Varianten für die Grundschule Ost geeinigt habe, um die PCB belasteten Gebäude auf Dauer zu räumen. "Zu dieser Schule gehören aber die Eltern. Wir wollen nicht, wie es jetzt in der Realschule geschehen ist, ohne Mitbestimmung der Eltern in der Schulkonferenz Vorschläge oder Varianten in die Öffentlichkeit bringen", betont Strehlow. Die Schulkonferenz komme in der nächsten Woche zusammen. Danach werde die Grundschule Ost als Ganzes ihre Vorstellungen zur PCB-Problematik öffentlich machen, kündigt die Leiterin an. Sie habe übrigens nicht den Eindruck, dass die PCB-Problematik in der Realschule ernster genommen werde als in der Grundschule Ost, meint Stehlow. Zwar habe es zunächst geheißen, ihre Grundschule sei nicht so stark betroffen und könne deshalb saniert werden. "Aber das ist jetzt wohl kein Thema mehr", fügt sie hinzu. Tatsächlich sei der Grenzwert von 300 Nanogramm PCB in der Atemluft an ihrer Schule von Anfang an bekannt und auch durch Lüftungsmaßnahmen angestrebt worden: "Wir liegen bei den Messungen auch immer nur knapp darüber. Außerdem wird bei geschlossenen Fenstern gemessen, tatsächlich haben wir aber bessere Bedingungen", sagt die Schulleiterin. Das Problem werde aber trotz der durchweg geringeren PCB-Werte als in der Realschule in der GS Ost genauso ernst genommen, da nach neueren Erkenntnissen wohl ein Ansteigen der Werte nicht ausgeschlossen werden könne.

(RP)
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