Neues Angebot des Historischen Vereins Geschichte gemeinsam erforschen

Wegberg · Der Historische Verein Wegberg arbeitet weiter. Ein neues Projekt ist die Geschichtswerkstatt, die eigentlich ein Zufallsprodukt ist.

 Paul Consoir (r.) stellt mit Enkel Jonas Schmitz (2.v.l.) das Album seines Vaters Gerhard Consoir, dem letzten Bürgermeister Arsbecks, vor. Klaus und Renate Bürgers sehen zu.

Paul Consoir (r.) stellt mit Enkel Jonas Schmitz (2.v.l.) das Album seines Vaters Gerhard Consoir, dem letzten Bürgermeister Arsbecks, vor. Klaus und Renate Bürgers sehen zu.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Auf den ersten Blick ist es nur ein bloßes altes Album, das Paul Consoir und sein Enkel Jonas Schmitz auf den Tisch in der Bibliothek des Historischen Vereins Wegberg gelegt haben. Doch der Inhalt ist äußerst interessant und erzählt eine Menge Geschichten.

Es ist eine der Szenen, die Hermann-Josef Heinen, neuer Vorsitzender des Historischen Vereins, geradezu erfreuen. „Wir haben überlegt, was wir noch anbieten könnten an Vereinsaktivitäten. Eine Anregung einer Geschichtsstudentin brachte uns schließlich dazu, eine Art Treffen zu organisieren“, erzählt Heinen. Seit dem Frühjahr gibt es so die Geschichtswerkstatt. Interessierte können dabei in die Bibliothek des Vereins, die in der Wegberger Mühle ihren Platz gefunden hat, kommen und beispielsweise alles das mitbringen, was mit der Geschichte der Stadt zu tun hat.

Diese Idee fanden Paul Consoir und Jonas Schmitz, die durch die Zeitung von der Geschichtswerkstatt erfahren haben, gut und brachten das bereits erwähnte alte Album mit. „Mein Vater Gerhard Consoir war der letzte Bürgermeister der Gemeinde Arsbeck“, beginnt Consoir mit seinen Erzählungen. Und dieser hat viele Dokumente in dem Album zusammengebracht, die die alten Zeiten sehr lebendig halten. Vor allem die Fotos sind es, die eindrucksvoll sind. Sie zeigen unter anderem das Elternhaus Paul Consoirs in der Nähe der heutigen Filiale der Kreissparkasse Heinsberg in Arsbeck. Oder auch Fotos vom Alde Berg oder der Adelgundiskirche oder der Dalheimer Mühle. Alles erzählt Geschichte. „Ich weiß noch, als mein Vater alte Grabkreuze gerettet hat. Das war ihm sehr wichtig“, erinnert sich Paul Consoir. Sein Vater war zudem auch Mitbegründer der Feuerwehr in Arsbeck.

Viele verschiedene Zeitungsartikel, vor allem aus der Rheinischen Post, hat Consoir dem Album beigefügt. Consoir freut sich, dass sein Enkel Jonas ein Bewusstsein für dieses Stück Historie entwickelt hat. Gemeinsam mit dem früheren Arsbecker Pfarrer Klaus Buyel hat die Familie das Album digitalisiert und dem Historischen Verein eine CD überreicht. Zu den Besuchern der Geschichtswerkstatt zählt auch Ferdinand Schmitz vom Förder- und Museumsverein Schrofmühle Rickelrath. „Ich habe eine uralte Karte gefunden. Dazu fehlen mir genaue Informationen. Vielleicht kann man diese hier gemeinsam zusammentragen“, sagt er. Die Karte ist riesig, nimmt mehr als einen großen Tisch ein. Von Hand aufgezeichnet ist Wegberg, auch die Schrofmühle ist zu sehen. Kein Wunder, dass diese Karte das Interesse der Besucher weckt, auch Hermann-Josef Heinen richtet seinen Blick auf die Karte. Eine Antwort zur Herkunft lässt sich natürlich nicht schnell geben, aber man will Stadtarchivar Thomas Düren fragen. „Mit ihm, der ja auch Mitglied unseres Vereins ist, findet eine hervorragende Zusammenarbeit statt“, betont Heinen.

Unterdessen hat ein älterer Besucher Fotos mitgebracht, auf denen das Mühlrad der Wegberger Mühle zu sehen ist. Auch hier kommen lebhafte Gespräche auf, während andererseits Besucher da sind, um den Bestand der Bibliothek in Augenschein zu nehmen. Fazit: Das neue Angebot scheint schon mit viel Leben gefüllt zu sein. Den Verein freut’s.

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