Wegberg Erfolgreiche Konferenz der OSZE

Wegberg · Militärs und Diplomaten der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa tagten seit Montag in Burg Wegberg. Brigadegeneral Braunstein berichtete danach von positiven Signalen.

 Brigadegeneral Peter Braunstein (vorne links) bedankt sich nach der dreitägigen OSZE-Konferenz in Burg Wegberg bei Hotelier Mario Müller (vorne rechts), dass die Atmosphäre zum Gelingen sehr beigetragen habe.

Brigadegeneral Peter Braunstein (vorne links) bedankt sich nach der dreitägigen OSZE-Konferenz in Burg Wegberg bei Hotelier Mario Müller (vorne rechts), dass die Atmosphäre zum Gelingen sehr beigetragen habe.

Foto: Jürgen Laaser

Das Zentrum für Verifikationsaufgaben der Bundeswehr in Geilenkirchen hatte seine Partnerinstitutionen aus den 57 OSZE-Staaten zur Tagung nach Wegberg eingeladen. Kommen konnten Vertreter aus 36 Staaten. Gemeinsam diskutierten sie in Burg Wegberg auf Leitungsebene über Möglichkeiten einer noch offeneren und transparenteren Rüstungskontrolle und Abrüstung, ein Thema, das Deutschland sich für dieses Jahr auf die Fahnen geschrieben hat, hat es aktuell doch in Person von Außenminister Frank-Walter Steinmeier den Vorsitz in der OSZE inne.

Es sei "ein großer Erfolg", dass 36 Staaten in Wegberg vertreten waren, sagte Brigadegeneral Peter Braunstein, der Kommandeur des einladenden Zentrums für Verifikationsaufgaben der Bundeswehr (ZVBw), das von Geilenkirchen aus die Umsetzung von 21 für Deutschland geltenden Rüstungskontrollverträgen überwacht. Normalerweise treffen sich die Militärs und Diplomaten, die jetzt drei Tage in Wegberg zusammensaßen, einmal im Jahr, stets im Dezember, in Wien. Nun aber nutzte Deutschland zwei Gelegenheiten, um eine zusätzliche Konferenz zu initiieren. Zum einen den Vorsitz in der OSZE, zum anderen das 25-jährige Bestehen des ZVBw, was Montag mit den rund 100 angereisten OSZE-Vertretern in Alsdorf gefeiert wurde.

Die Wahl auf Burg Wegberg als Tagungsort sei aufgrund der Nähe zu Geilenkirchen und Alsdorf, der Kapazitäten für eine solche Gästezahl und der vorhandenen Möglichkeiten, auch möglichst viele informelle Gespräche in kleinerer Runde führen zu können, gefallen, berichtete Oberstleutnant Jochen Kull vom ZVBw. Dass diese Wahl richtig war, stellte Brigadegeneral Braunstein gestern nach der Konferenz fest, als er Hotelier Mario Müller dankte, dass die freundliche Atmosphäre seines Hauses zum Gelingen der Konferenz sehr beigetragen habe.

Deutschland hat sich eine Überschrift für seinen OSZE-Vorsitz gegeben: "Dialog erneuern. Vertrauen neu aufbauen. Sicherheit wiederherstellen." So war es in den vergangenen Tagen in Burg Wegberg auch auf einem Banner hinter dem Rednerpult zu lesen. In Vorträgen und Diskussionen war über Möglichkeiten und Notwendigkeiten von vertrauensbildenden und sicherheitsbildenden Maßnahmen unter anderem durch Rüstungskontrolle und Abrüstung gesprochen worden. Vor allem das Wiener Dokument von 1990 stand dabei im Fokus, erläuterte Braunstein im Gespräch mit unserer Redaktion. Überlegt worden sei, wie dieses modifiziert werden könnte, um weiterhin effektiv zu bleiben. Die Kontrolle von militärischer Logistik oder von Ausbildungsstätten sei von ihm beispielsweise bisher nicht erfasst. Ziel könne es sein, das perspektivisch mit in das Wiener Dokument aufzunehmen, sagte Braunstein. Eine erhöhte Transparenz bei Rüstungskontrollen sei denkbar, bilanzierte er gestern: "Beim Transparenzgedanken sind wir, glaube ich, hier ein Stückchen weitergekommen."

Nun ist es an den Konferenzteilnehmern, die Eindrücke und Gedanken aus Wegberg mit in ihre Staaten und die dort zuständigen Institutionen und Ministerien zu nehmen. Spätestens im Dezember werden sie wieder zusammenkommen, traditionell dann in Wien.

(spe)
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