Wassenberg Neue Anlaufstelle für Kunstliebhaber

Wassenberg · Galerist Klaus Noack aus Dalheim eröffnet im ehemaligen Wassenberger Schlecker-Ladenlokal einen neuen Verkaufsraum.

 Klaus Noack ist sich eines Kostenrisikos mit der Wassenberger Galerie bewusst: "Es ist eine kleine Stadt, die auch noch in einer Randlage der Bundesrepublik angesiedelt ist. Es gibt andererseits auch eine gewisse Kunstszene, auch grenzüberschreitend, mit renommierten Kunstorganisationen wie dem Verein Canthe in Hückelhoven und dem Kunstverein der Region Heinsberg. Das sind auch Vorteile, auf denen man aufbauen kann."

Klaus Noack ist sich eines Kostenrisikos mit der Wassenberger Galerie bewusst: "Es ist eine kleine Stadt, die auch noch in einer Randlage der Bundesrepublik angesiedelt ist. Es gibt andererseits auch eine gewisse Kunstszene, auch grenzüberschreitend, mit renommierten Kunstorganisationen wie dem Verein Canthe in Hückelhoven und dem Kunstverein der Region Heinsberg. Das sind auch Vorteile, auf denen man aufbauen kann."

Foto: Jörg Knappe

Da können sich kunst-affine Schleckermäulchen der Region freuen, sie erhalten eine professionelle Anlaufstelle zum Erwerb moderner Bildender Kunst in Wassenberg: Im ehemaligen Schlecker-Ladenlokal an der Roermonder Straße, vis-á-vis des Alten Rathauses, eröffnet der erfahrene und am Niederrhein bekannte Galerist Klaus Noack aus Dalheim am Freitag, 5. August, 18 Uhr, seinen Verkaufsraum auf 350 Quadratmetern Fläche. Mehr als 50 Originale in Acryl und Öl sowie eine größere Zahl von Grafiken, Radierungen, Objektkunst und Fotoarbeiten warten dann auf die Interessenten am 3. Wassenberger Abendmarkt.

Kultur, Kunst, Genuss - ein Dreiklang in Wassenbergs Strategie, seine ökonomische Rolle mit einem Nischen-Konzept im Verhältnis zu den Einzelhandels-Nachbarstädten zu definieren, hat den ehemaligen Lehrer mit 23-jähriger Galerieerfahrung direkt angesprochen. Und diese Strategie der Stadt, entwickelt vom Hückelhovener Marketing-Experten Professor Harald Ross, vor wenigen Wochen vorgestellt, will Noack mit seinem Trend-Setting voll unterstützen. Die "Galerie Noack" wird von mittwochs bis samstags geöffnet sein, "und an besonderen Eventwochenenden, wie dem Schlemmermarkt, auch am Sonntag", so der dynamische 73-Jährige. Den dann auch die konsequente Unterstützung durch Bürgermeister Manfred Winkens, Kämmerer Willibert Darius und Gabi Jansen aus dem Rathaus und die Mitglieder der "Interessengruppe Kunst zur Belebung der Innenstadt" voll überzeugt hat.

Das alles machte Klaus Noack Appetit auf "diese kleine schmucke Ortschaft Wassenberg" und nennt denn auch die Eröffnungs-Ausstellung "Appetizer". Und der Vorbesuch in der Galerie lässt real spannende Kunst erwarten, immerhin kann Klaus Noack auch Werke bekannter Künstler wie einen der Großen des 20. Jahrhunderts, Joan Miró anbieten. Die Galerie wird weitere Werke der Gegenwarts-Kunst wie u.a. von Viktor Nono präsentieren.

Es stehen allerdings noch erhebliche Arbeiten bis zur Eröffnung an, die Leuchtstoffröhren werden gegen sparsame LED getauscht, der Boden muss noch bearbeitet werden, Pinsel und Farbe sich nicht auf Leinwänden abarbeiten, sondern an den Wänden. Dennoch wird die Eröffnung noch den morbiden Charme einer Baustelle aufweisen, denn eine Wand leidet unter den feuchten Folgen eines Rohrbruchs - bevor gestrichen und die Heizkörper angebracht werden können, ist Trocknen angesagt, und das dauert über den Eröffnungsabend hinaus.

Der agile Ex-Lehrer, 1942 im heute polnischen Crossen nahe Brandenburg und der Oder gelegen, geboren, packt selbst kräftig mit an, ebenso der ausstellende Künstler Karl-Heinz Koch. Auf drei Jahre hat Noack den Raum im Zentrum Wassenbergs gepachtet, bei der Miete ist die Stadt behilflich, die Nebenkostenpauschale zahlt der Galerist an die Eigentümer, eine Immobiliengesellschaft. Klaus Noack, er studierte Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte, definiert seine Interessen und damit seine Angebote schon traditionell über Ausstellung und Verkauf Bildender Kunst hinaus, wie seine 23-jährige Laufbahn als Galerist belegt. Schon zum Eröffnungsabend wird es Musik von einer Sängerin und einem Gitarristen geben, die Wegberger Künstlerin wird einen kurzen Text lesen, "offiziell" wird Klaus Noack eine Begrüßung vornehmen und Bürgermeister Manfred Winkens die Galerie aus Rathaus-Sicht würdigen.

"Art-Forum - Live bei Noack" ist eine serielle Gesprächsrunde des Galeristen, die auch in Wassenberg ihre Fortsetzung nach Mönchengladbach, Düsseldorf und Dalheim, den vorherigen Standorten, finden wird. Zu Wort kommen werden wechselnd Künstler, Kunsthistoriker, Journalisten - vor allem aber das Publikum, das auf Augenhöhe von der Eröffnung an das Rederecht hat.

"Man darf nicht rosten" ist das Lebensmotto des bald 74-Jährigen - und so wird es weitere Gesprächsabende über Philosophie und Literatur geben, Musik wird voraussichtlich von "Julia Noack und Band" in Rock, Blues und Indie geboten werden - der Nachname ist kein Zufall, es ist die künstlerisch ebenfalls umtriebige Tochter des Galeristen.

Kultur, Kunst, Genuss - mit der Galerie Noack fügt sich ein weiteres buntes Tüpfelchen in das neue Bild von Wassenberg.

(isp)
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