Schwalmtal Wie ein zweites Zuhause

Schwalmtal · Das evangelische Jugendzentrum Effa an der Lange Straße in Waldniel will in Kochkursen und bei Mal-Aktionen familiäre Atmosphäre schaffen. Den offenen Treff besuchen regelmäßig junge Leute von sieben bis 27 Jahre.

 Effa-Leiterin Andrea Schulz (re.) und Sozialpädagogin Daniela Fretz in der neuen Küche des evangelischen Jugendheims.

Effa-Leiterin Andrea Schulz (re.) und Sozialpädagogin Daniela Fretz in der neuen Küche des evangelischen Jugendheims.

Foto: Busch

Im vergangenen Frühjahr hat Andrea Schulz die Leitung des "Effa" in Waldniel übernommen. Nach fast einem Jahr zieht sie für das evangelische Jugendzentrum nun eine erste Bilanz: "Das Haus hat sich toll entwickelt. Viele Punkte, die ich mir überlegt hatte, sind schon umgesetzt worden." Besonders stolz ist Schulz auf die neue Küche, die mit der Unterstützung von Kirchengemeinde, Zivilgemeinde, Kreis Viersen und Spenden eingerichtet wurde. Dort sind Arbeitsflächen und Herd extra niedrig angebracht, "damit die Kinder auch in die Töpfe gucken können".

Esskultur vermitteln

Die alten Küchenmöbel hatten ihre beste Zeit längst hinter sich, und Schulz hatte gemeinsam mit der Sozialpädagogin Daniela Fretz, die ebenfalls im Effa tätig ist, in den Sommerferien Kochkurse für Kinder und Jugendliche angeboten. "Der Zuspruch war so groß, dass wir nun regelmäßig Kochangebote machen wollen", sagt Schulz. Dafür musste dringend eine neue Küche her. Im großen Saal des Jugendzentrums steht inzwischen auch ein großer Tisch mit Stühlen, an dem Gruppen dann gemeinsam Mahlzeiten einnehmen können. "Für viele Kinder ist es nicht alltäglich, dass man im Familienkreis isst. Daher legen wir auch Wert auf die Vermittlung von Esskultur, erklären zum Beispiel, wie man den Tisch deckt", berichtet Fretz.

Schulz hatte auch das ehemalige Büro der beiden Sozialpädagoginnen, das bislang unter dem Dach war, freiräumen wollen fürs Malen und Basteln. Auch das ist inzwischen geschehen. Unter dem Dach, mit Blick auf die Lange Straße, können Kinder und Jugendliche wie in einem Atelier an Staffeleien auf Leinwände malen. "Der Dachboden soll Malort sein", sagt Schulz, "wo die Kinder ohne Vorgaben malen können, einfach das, was ihnen wichtig ist".

Der Anfang im Jugendzentrum ist gelungen, für dieses Jahr stehen weitere Veränderungen an. So soll der große Saal, dessen Einrichtung ebenfalls in die Jahre gekommen ist, renoviert werden. An den Wänden hat Fretz bereits angefangen, Bilder zu malen, die dann von Kindern und Jugendlichen fertiggestellt werden. Die alte Theke soll neu gestaltet werden, der Raum einladender und moderner werden. Auch der düster wirkende Eingangsbereich soll neu gestrichen und gestaltet werden, "dort könnte zum Beispiel eine Sitzecke eingerichtet werden, wo Zeitungen und Zeitschriften ausliegen", sagt Schulz. Ein Traum bleibt nach wie vor die Gestaltung des Gartens hinter dem Haus. Eine Feuerstelle gibt es dort, auch Tore zum Kickern hatte das Team im vergangenen Jahr schon gekauft. "Ich hoffe, dass wir jemanden finden, der sich mit Gartenarbeit auskennt und uns regelmäßig dort hilft", sagt Schulz. Allein sei das nicht zu schaffen.

(RP)
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