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Fußball Entsetzen in Amern: Kapitän René Jansen will im Winter weg

Schwalmtal · Der Stürmer hat die VSF wissen lassen, dass er zum Fußball-Landesligisten Straelen wechselt.

 René Jansen (vorne) hat den VSF Amern mitgeteilt, dass er in der Winterpause zum SV Straelen wechseln will.

René Jansen (vorne) hat den VSF Amern mitgeteilt, dass er in der Winterpause zum SV Straelen wechseln will.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Nach dem Derbysieg am vergangenen Wochenende beim 1. FC Viersen und dem Sprung auf den siebten Tabellenplatz mit 30 Punkten sah es so aus, als könnten Spieler, Trainer und Verantwortliche des Fußball-Landesligisten VSF Amern mit einem richtig guten Gefühl in die Winterpause gehen. Doch am Mittwochabend gab es dann doch noch einen echten Stimmungskiller. Kapitän René Jansen (26), bislang mit einigen anderen Spielern so etwas wie die Verkörperung des besonderen Mannschaftsgeistes und Zusammenhalts in Amern, ließ den Sportlichen Leiter Toni van Dalen wissen, dass er nicht mehr für die VSF spielen wird. Er will noch im Winter zum SV Straelen wechseln, aktuell Tabellenführer der Landesliga, Gruppe 2.

"Nach dem Sieg gegen Viersen hat René noch davon gesprochen, dass Amern der beste Verein ist, dass alles toll sei und hat auch noch das Vereinslied mitgesungen", sagte Trainer Dennis Sobisz, der seine Enttäuschung nicht verbergen konnte: "Es schade, ärgerlich und enttäuschend, wie das gelaufen ist." Laut Sobisz ist Jansen vor etwa zweieinhalb Wochen auf den Verein zugekommen, um mitzuteilen, dass er sich mit dem Gedanken trage, schon im Winter den Verein zu wechseln. Daraufhin wurde ihm mitgeteilt, dass die VSF grundsätzlich im Winter keine Spieler gehen lassen, schon gar keine Leistungsträger. Zumal sie durch den Wegzug von Dominik Heythausen ohnehin schon einen Führungsspieler verlören, der wichtig für die Struktur der Mannschaft sei. Van Dalen verabredete später mit Jansen, sich vor Weihnachten noch einmal zusammensetzen, um abzuklopfen, ob es noch eine Chance gibt, über den Sommer hinaus zusammenzuarbeiten. Doch dieses Gespräch wurde am Mittwoch überflüssig.

Allerdings gibt es da für Jansen und den SV Straelen ein nicht unerhebliches Hindernis. Im Winter, also in der Wechselperiode II, reicht es nicht, sich rechtzeitig abzumelden. Es ist zwingend die Zustimmung des abgebenden Vereins zu einem Wechsel nötig. Erfolgt die nicht, erhält der Spieler keine Spielberechtigung. "Ob René wirklich ab März für Straelen spielt, dahinter stehen noch Fragezeichen", sagte Sobisz, der nicht nur mit Jansens vorgehen Bauchschmerzen hat, auch das Gebaren des SV Straelen stört ihn mächtig. Denn bis gestern wurde laut Sobisz noch kein Vertreter des ambitionierten Vereins aus dem Gelderland, hinter dem Bauunternehmer Hermann Tecklenburg als Vorsitzender und Sponsor steht, in Amern vorstellig. Die Verpflichtung des Stürmers wurde aber der Rheinischen Post in Geldern gestern schon als fix gemeldet. "Das lassen wir so nicht mit uns machen. Da muss Straelen schon ziemlich gute Argumente haben, sonst sitzt René im Zweifel ein halbes Jahr auf der Bank", ließ Sobisz wissen. Dass Jansen seine Teamkameraden gestern per WhatsApp-Nachricht über seine Wechselabsichten informierte, kam natürlich auch nicht gut an. "Das hätte ich nie von René gedacht. Im Team herrscht Unverständnis und Verärgerung", sagte Vize-Kapitän Tobias Bruse.

Jansen selbst kann die Aufregung um seinen Abgang nicht verstehen. Schriftlich erklärte er am späten gestrigen Abend gegenüber unserer Redaktion, er habe den Verein vor zwei Wochen bewusst früh informiert, damit der reagieren könne. "Es haben leider im Anschluss keine klärenden Gespräche stattgefunden, so dass ich mich entschieden habe, diesen Schritt zu wagen."

(RP)
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