Fußball Amernern fällt riesiger Stein vom Herzen

Fussball-Landesliga · Der Landesligist aus Schwalmtal kann doch noch gewinnen. Nach drei Niederlagen in Serie gelang gestern im Wieder- holungsspiel gegen Tönisberg ein überraschender 4:0-Erfolg. Dabei war auch das Glück mal wieder auf Seiten der VSF.

 Was für eine Freude: VSF-Kapitän Domink Heythausen hat gerade Amern mit 1:0 gegen den VfL Tönisberg in Führung gebracht. Seine Mitspieler zeigen ihm, dass sie das ziemlich gut finden.

Was für eine Freude: VSF-Kapitän Domink Heythausen hat gerade Amern mit 1:0 gegen den VfL Tönisberg in Führung gebracht. Seine Mitspieler zeigen ihm, dass sie das ziemlich gut finden.

Foto: Franz-Heinrich Busch

So verrückt kann Fußball sein. Waren die VSF Amern Ende August im beim Stand von 0:4 wegen eines Unwetters abgebrochenen Spiel gegen den VfL Tönisberg noch völlig chancenlos gewesen, gelang den Schwalmtalern gestern im Wiederholungsspiel auf eigenem Platz ein vor allem in der Höhe von 4:0 (1:0) völlig überraschender Sieg. Die Erleichterung im Rösler-Stadion war nach der Partie allgegenwärtig, denn mit nur einem Sieg aus sechs Spielen hatten sich die VSF in eine brenzlige Situation manövriert. Mit dem gestrigen Sieg ist der Glaube an eine erfolgreichere Zukunft zurückgekehrt.

"Das war nur der Anfang, mehr nicht. Die Jungs wissen, wie schwer die restliche Saison noch wird", sagte VSF-Trainer Rainer Bruse, dem die Erleichterung über den wichtigen Erfolg zwar anzusehen war, dennoch versuchte er den ersten Dreier nach drei Niederlage in Folge in seiner bekannt sachlichen Art richtig einzusortieren. So hatte er auch keine Probleme damit einzugestehen, dass eine Menge Glück und ein stark aufgelegter Torwart Sandro Dörenkamp vonnöten waren, um als Sieger vom Platz zu gehen. Denn eigentlich war die erste Spielhälfte eine Kopie des ersten Aufeinandertreffens der beiden Mannschaften.

Tönisberg trat selbstbewusst auf und ließ den Gastgebern durch schnelle Spielzüge kaum Zeit zum Luftholen, vor allem die linke Seite der Tönisberger mit Gowtham Kugathasan und Francesco Reale bekamen die Amerner nicht in den Griff. Hinzu kam, dass sie selbst sehr nervös begannen. Technische Fehler, viele Missverständnisse und mangelnde Passgenauigkeit waren ein klares Indiz dafür. Doch im Gegensatz zur Erstauflage der Partie konnte Tönisberg kein Kapital aus seiner Überlegenheit und zahlreichen Chancen schlagen. Bestes Beispiel für die Ladehemmung der Gäste war Stürmer Kevin Zülsdorf, der Ende August noch mit einer traumwandlerischen Sicherheit drei Tore erzielt hatte.

Gestern hätte er alleine im ersten Durchgang so oft Treffen können, doch entweder vergab er kläglich oder der für den rotgesperrten Dennis Metten in den Kasten gerückte Sandro Dörenkamp parierte. "Sandro hat einfach sensationell gehalten", lobte Dominik Heythausen nach der Partie seinen Mitspieler. Der VSF-Kapitän ging gestern als Vorbild für Einsatz und Wille voran. Er war es auch, der den Spielverlauf auf den Kopf stellte, als er sein Team nach 35 Minuten nach einem Freistoß per Kopf 1:0 in Front brachte.

Kurz zuvor hatte Trainer Rainer Bruse eine taktische Änderung vorgenommen, die sich positiv auf das Spiel der Amerner auswirkte. Er zog Axel Schumacher aus dem Zweiersturm zurück ins Mittelfeld, um seinem Team mehr Stabilität zu verleihen. Mit dieser Maßnahme und der Führung im Rücken bekamen die Gastgeber in der zweiten Hälfte immer mehr Sicherheit, ohne zu glänzen. Dafür zeigten sie sich beim Verwerten ihre Torchancen eiskalt, nachdem die Gäste in der 60 Minute zweimal kurz nacheinander wieder an Sandro Dörenkamp gescheitert waren. Einmal Maximilian Kapell und zweimal der gestern enorm laufstarke Rene Jansen machten die Überraschung perfekt. "Das ist schon bitter. Wir müssen in der ersten Hälfte in Führung gehen. Aber da müssen wir uns an die eigene Nase packen, das war von uns auch nach hinten zu wenig", sagte VfL-Coach Siggi Sonntag.

(RP)
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